Ich möchte ein Haus kaufen, will aber nicht, dass mein Mann Miteigentümer wird
Manchmal entwickeln sich materielle und finanzielle Fragen in Familienbeziehungen zu echten Stolpersteinen. Die verwundbarste Gruppe sind hierbei Frauen. Einer Studie zufolge sind ein Drittel aller Frauen finanziell von ihren Ehemännern abhängig und geraten so nach einer Scheidung häufig in monetäre Notlagen. Es scheint also, als wäre es überaus wichtig, ein eigenes “Auffangnetz” zu haben, sollte in der Beziehung etwas schiefgehen.
Eine unserer Leserinnen hat Sonnenseite ihre Geschichte erzählt: Obwohl sie glücklich verheiratet ist, will sie das Eigentum an ihrem Haus nicht mit ihrem Mann teilen. Im Folgenden erfährst du von ihrer Geschichte.
Unser Sonnenseite-Team hat sich diesem Fall natürlich gern angenommen und im Folgenden einige Ratschläge und Tipps für Helen zusammengestellt.
- Zunächst einmal möchten wir betonen, dass es dein absolutes Recht ist, das Haus zu kaufen und nur für dich zu haben. Auch wenn wir nicht davon ausgehen, dass unsere Ehen eines Tages enden könnten, sollten wir immer darauf achten, was jedem von uns in Sachen Finanzen und Besitz am Schluss bleibt. Ganz egal also, wie sehr wir unseren Partner lieben, wir sollten immer einen Plan B haben, um nicht plötzlich auf der Straße zu landen.
- Erinnere deinen Mann daran, dass du vor eurer Hochzeit einen Ehevertrag unterschrieben hast, während er viel von seinen Eltern erhalten hat. Damals hast du diese Entscheidung nicht nur verstanden, sondern sie auch voll und ganz unterstützt — und jetzt verlangst du dieselbe Unterstützung von ihm. Und, so wie es in eurer Vereinbarung festgehalten ist, dürft ihr schließlich auch euren eigenen separaten Besitz haben.
- Rede mit ihm und erkläre, dass du persönliche Ziele hast, die du auch selbst erreichen möchtest. Stelle sicher, dass er deine Ambitionen und die Bedeutung deiner Träume für dich nachvollziehen kann. Seit deines Abschlusses hast du viel erreicht — und das ganz alleine. Dieses Traumhaus soll also als Trophäe für deine harte Arbeit und all deine Mühen dienen.
- Sei offen für seine Perspektive und sprich höflich und ohne ihn zu demütigen über seine finanzielle Situation. Du musst ihm klarmachen, dass er als “Auffangnetz” das Haus seiner Eltern hat, du jedoch im Falle einer Trennung oder wenn etwas passieren sollte, kein solches Netz hast. Erinnere ihn an seine Schulden und daran, dass seine Eltern manchmal Dinge für ihn bezahlen müssen. Deute vielleicht an, dass es momentan nicht der richtige Zeitpunkt für ihn ist, um eine solche finanzielle Verpflichtung einzugehen.
- Bedenke auch, dass seine Drohung, nicht mit dir einzuziehen, wenn du ihm keine Miteigentümerschaft gewährst, Manipulation ist. Manchmal versuchen die Menschen, die uns am nächsten sind, unsere Gefühle zu manipulieren und so steuern zu können. Sag ihm, dass es in der Beziehung keinen Platz für Manipulation geben kann und, dass es bei materiellen Fragen nicht um Vertrauen geht. Erinnere ihn zudem daran, dass er zu Beginn kein Haus kaufen wollte und du dich deshalb dazu entschieden hast, es selbst zu tun. Es war also seine Entscheidung, die dich dazu gebracht hat, dein eigenes Haus kaufen zu wollen.
- Falls du der Miteigentümerschaft deines Mannes zustimmst, solltest du versuchen, dich professionell rechtlich beraten zu lassen. Unter Umständen gibt es die Möglichkeit, die Zahlung seiner Hälfte zu garantieren, indem etwa eine Vereinbarung unterschrieben wird, in der festgelegt ist, dass das Haus dir alleine gehört, wenn er seinen Teil nicht bezahlt.
Welchen Ratschlag würdest du diesem Nutzer geben? Findest du, dass Ehepaare allen Besitz teilen sollten, den sie während ihrer Ehe kaufen?