11 Aspekte der Kindererziehung aus dem Mittelalter
Das Mittelalter war eine ganz andere Zeit als unsere, mit ganz anderen Sitten und Gebräuchen. Rückblickend kann man diese Zeit sogar als “dunkel” bezeichnen. Einige Aspekte des damaligen Alltags mögen uns wie aus einem fiktiven Film vorkommen, aber andere sind unserer Realität gar nicht mal so unähnlich.
Hier auf der Sonnenseite wollen wir dir einige interessante Aspekte über die Kindererziehung aus dem Mittelalter vorstellen. Vielleicht kennst du noch andere, nach denen wir heute noch unsere Kinder großziehen.
- Im Mittelalter wurden Kinder als “kleine Erwachsene” bezeichnet, da man glaubte, dass sich die Menschen nicht qualitativ verändern, sondern im Laufe der Jahre vom niedrigen Zustand (Kindheit) zum höheren Zustand (Erwachsenenalter) übergehen.
- Wenn ein Baby geboren wurde, schnitt die Hebamme die Nabelschnur durch, säuberte die Körperöffnungen des Babys und legte dann eine kleine Bleikugel in den Nabel, die mit Bändern fixiert wurde, um die Brust des Babys zusammenzudrücken. Das sollte verhindern, dass das Baby schreit.
- Kinder aus wohlhabenden Familien wurden auf ein Art Internat geschickt, um von anderen, die dafür bezahlt wurden, betreut und unterrichtet zu werden.
- Familien, die es sich leisten konnten, schickten ihre Kinder zur Schulen, die in der Regel von Klöstern oder Kirchengemeinden betrieben wurden. Die wirklich Privilegierten zogen es vor, einen Privatlehrer zu engagieren, der die Kinder zu Hause unterrichtete.
- Die Ausbildung der Mädchen war darauf ausgerichtet, gute Manieren und die Hausarbeit zu erlernen, wie zum Beispiel das Sticken. Wenn die Zeit gekommen war, wurden sie entweder Ehefrauen oder traten einem Kloster bei.
- Auch in der Freizeit war der Rollenunterschied sehr ausgeprägt: Während die Mädchen zu Hause mit Stoffpuppen spielten und den Haushalt erlernten, amüsierten sich die Jungs mit Tonpuppen, simulierten Kämpfe mit falschen Waffen oder besuchten ein Puppentheater.
- Wie heute wurden auch die Babys im Mittelalter in Decken eingewickelt, die mit Bändern befestigt wurden, um ihre Gliedmaßen dicht am Oberkörper zu halten, damit sie sich nicht erkälten.
- Ein anderer Brauch, der auch heute noch praktiziert wird, ist das Schaukeln der Babys in ihren Wiegen, damit sie einschlafen. Einige Wiegen hingen sogar in der Luft, um das Schaukeln zu erleichtern.
- Viele Mütter nahmen damals schon ihre Babys mit ins Bett, um das Stillen zu erleichtern und sie nachts zu wärmen. Das wurde aber schon damals nicht empfohlen wegen der Erstickungsgefahr.
- Es war damals auch nicht leicht, sich auszuruhen, wenn ein kleines Baby im Hause war. Daher hatten wohlhabende Familien im Mittelalter eine spezielle Person eingestellt, die das Baby in seiner Wiege schaukelte, damit der Schlaf der Eltern nicht gestört wird.
- Im Alter von 14 Jahren wurden mittelalterliche Jugendliche von ihren Eltern in die Lehre geschickt, um ein Handwerk zu erlernen, damit sie sich in Zukunft selbst ernähren können.
Was hältst du von der Kindererziehung im Mittelalter? Würdest du dein Kind mit 14 Jahren in die Welt schicken, damit es eine Lehre macht?
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