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11 Gefahren, denen Eltern ihre Kinder unbewusst aussetzen

Allein in den USA verletzt sich durchschnittlich jede Stunde ein Kind, weil es von einem Hochstuhl fällt. Eltern mögen zu vorsichtig sein, wenn es darum geht, ihre Kinder draußen spielen zu lassen, aber auch an scheinbar sicheren Orten wie Spielplätzen oder sogar zuhause können sich Gefahren für Kinder verstecken.

Wir von Sonnenseite haben eine Liste all jener Dinge erstellt, die sicher aussehen, aber in Wirklichkeit potenzielle Gefahren für eure Kinder darstellen können. Unsere geliebten Kleinkinder sollten rund um die Uhr im Auge behalten werden, und diese Liste gibt euch einen Überblick darüber, worauf ihr sonst noch achten müsst, wenn ihr eure Kinder beschützen wollt.

1. Gefährliche Sportarten

Sport zu machen, ist für Kinder in vielerlei Hinsicht vorteilhaft, aber es gibt auch eine spezifische Liste von belastungsintensiven Sportarten, die potenziell gefährlich für sie sein können. Die “großen 6”, die man vermeiden sollte, sind der Empfehlung des Gerichtsmediziners Dr. Bennet Omalu zufolge American Football, Eishockey, gemischte Kampfkünste, Boxen, Wrestling und Rugby. Bei diesen Sportarten erleidet das Kind wiederholt Schläge gegen den Kopf, die Neurologen zufolge zu Gehirnschäden führen können.

Diese belastungsintensiven Sportarten können außerdem zu Wirbelsäulenstauchungen und Rücken-Überdehnungen führen, welche wiederum ernsthafte Verletzungen nach sich ziehen können. Das wiederholte Aufeinanderprallen bei diesen Sportarten kann mit der Zeit Skoliose verschlimmern. Kinder sollten vermeiden, sich allzu oft hinzuhocken, Gewichte über den Kopf zu heben, wie beim Cheerleading unsanft zu landen und lange Strecken zu rennen.

2. In einer W-Position sitzen

Die W-Position wird von Kindern oft eingenommen, wenn sie auf dem Boden spielen, weil sie für sie bequem ist. Aber es ist vermutlich die gefährlichste Position für Kinder, und Ärzte empfehlen Eltern, ihre Kinder davon abzuhalten, so zu sitzen.

Die Osteopathin Avni Trivendi meinte während eines Interviews sogar, dass diese Sitzposition zu “einer neuen Gesundheitsepidemie” geworden ist, die die Entwicklung der kindlichen Beingelenke und Hüftknochen stark beeinträchtigen, Rumpfmuskeln schwächen und den Rücken, Hals und die Schultern zusätzlich belasten kann.

3. Ihnen Tablets geben (besonders Kleinkindern)

Kinder verbringen mehr und mehr Zeit vor Bildschirmen, besonders vor ihrem neuen Lieblingsspielzeug, dem Tablet. Ärzte warnen Eltern, dass die “Bildschirmzeit” wegen des schädlichen “blauen Lichts”, das Bildschirme ausstrahlen, so weit reduziert werden sollte wie möglich.

Die häufigsten Symptome einer Überbelastung durch blaues Licht sind Kopfschmerzen, Nacken- und Schulterschmerzen und trockene oder gereizte Augen. Es gibt aber auch psychologische Symptome wie eine reduzierte Aufmerksamkeitsspanne, schlechtes Verhalten und Reizbarkeit. Außerdem kann der Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigt werden, wodurch die Kinder müde und erschöpft werden.

4. Mit ihnen auf dem Schoß rutschen

Die meisten Eltern denken, dass es sicherer ist, auf dem Spielplatz mit dem Kind auf dem Schoß zu rutschen, statt es alleine rutschen zu lassen. Aber das ist eine versteckte, extrem große Gefahr auf dem Spielplatz, die dazu führen kann, dass Kinder sich die Beine brechen.

Wie die Kinderärztin Dr. Diane Arnaout erklärt, sorgt das Gewicht des Elternteils dafür, dass man schneller Fahrt aufnimmt. Wenn der Schuh oder Arm eines Kindes also aus der Rutsche ragt, könnte das Bein oder der Arm verdreht werden und brechen.

5. Das “Chubby Bunny”-Spiel mit ihnen spielen

Chubby Bunny ist ein beliebtes Spiel, das Kinder normalerweise mit ihren Eltern spielen. Man muss sich dabei immer mehr Marshmallows in den Mund stecken und den Ausdruck “Chubby Bunny” so deutlich wie möglich aussprechen.

Obwohl Kinder das Spiel spaßig und lecker finden könnten, weil sie danach ihre Lieblingssüßigkeit verputzen dürfen, ist es eine gefährliche Herausforderung. Es wurde schon mehrfach davon berichtet, dass Kinder sich an den Marshmallows verschluckten.

6. Auf Stühlen stehen

Das ist einer der häufigsten Gründe, warum Kinder sich verletzen, besonders Kleinkinder. Kinder sind unaufhaltsam und normalerweise wollen sie auf alles hinaufklettern, auch auf Stühle. Besonders Stürze von Hochstühlen sind eine Hauptursache für Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen.

Spezialisten raten Eltern, ihre Kinder in Metallstühlen festzuschnallen und ihnen nicht zu erlauben, aufzustehen. Man sollte auch immer ein Auge auf sie haben, denn es besteht das Risiko, dass das Kind sich vom Tisch abstößt und mit dem Stuhl umfällt.

7. Im Dreck spielen

Kinder lieben es, sich beim Spielen dreckig zu machen. Man sollte jedoch darauf achten, wo sie spielen, denn in Dreck zu graben und damit zu spielen, kann für Kinder sehr schädlich sein. Der Hauptgrund dafür sind Blei und seine gesundheitsgefährdenden Eigenschaften.

Obwohl Bleifarbe in Häusern verboten wurde, gibt es noch Orte mit abblätternder Bleifarbe, darunter Scheunen, Garagen und alte Häuser. Kinder könnten durch die Erde damit in Berührung kommen, denn Blei wurde in Gärten in der Nähe solcher Gebäude gefunden. Blei ist ein giftiges Metall, das Gehirnschäden und lebenslange Gesundheitsprobleme auslösen kann.

8. Trampolinspringen

Viele Eltern haben große und kleine Trampoline in ihren Gärten aufgestellt, und Kinder lieben sie. Das scheinbar lustige und unschuldige Herumhüpfen kann Kindern aber ernsthaft schaden.

Den Empfehlungen der American Academy of Pediatrics zufolge sollten Trampoline nicht aufgestellt werden, wenn Kinder im Haus leben. Der Grund dafür ist, dass das Herumspringen oft zu Verletzungen wie Knochenbrüchen, Kopfverletzungen wie Gehirnerschütterungen und sogar schwereren Traumata führen kann, die teilweise permanente Gehirnschäden und sogar den Tod nach sich ziehen.

9. Den Rasen mit ihnen mähen

Sowohl normale als auch fahrbare Rasenmäher sind schwere und extrem gefährliche Maschinen, die ein kleines Kind, welches näherkommen und sie begutachten möchte, leicht verletzen können. Es gibt Fälle, in denen Kinder vom Schoß des Vaters fielen und sich verletzten, unter die schweren Maschinen gerieten oder vom Grünschnitt Augenverletzungen erlitten — allgemein ist das nichts, womit Kinder etwas zu tun haben sollten.

HealthyChildren.org zufolge “werden mehr als 9000 Kinder jedes Jahr in die Notaufnahme gebracht, weil sie im Zusammenhang mit Rasenmähern Verletzungen erlitten”, und das sind nur die Zahlen für die USA. Kinder sollten vorsichtshalber im Haus bleiben. Stellt sicher, dass auch die Nachbarskinder Abstand halten.

10. Auf Klettergerüsten herumklettern

Spielplätze sind eines der Lieblingsziele von Kindern und ihren Eltern, aber man muss durchgehend auf die Kinder aufpassen, damit sie sicher wieder nach Hause kommen.

Dem amerikanischen Zentrum für Krankheitsbekämpfung und -vorbeugung zufolge kommen jährlich 200.000 amerikanische Kinder aufgrund von Unfällen auf dem Spielplatz in die Notaufnahme. Manche davon enden tödlich und die meisten passieren beim Klettern. Obwohl es Spaß macht und sportlich aussieht, ist Klettern einer der Hauptgründe für Stürze und ernste Verletzungen.

11. Ohne Helm Fahrrad fahren

Es ist keine Überraschung, dass Fahrradfahren eine der Lieblingsaktivitäten von Kindern ist — es verleiht ihnen ein Gefühl der Unabhängigkeit und Freiheit und macht Spaß, was genau das ist, was sie wollen. Aber es kann besonders für Kinder gefährlich sein, wenn man beim Fahrradfahren leichtsinnig ist.

Was für Erwachsene gilt, gilt natürlich auch für Kinder. Einen Helm zu tragen, ist die wichtigste Sicherheitsregel, weil er den Kopf im Fall eines Sturzes schützt und Gehirnschäden und schwere Kopftraumata verhindern kann. Es ist auch wichtig, dass euer Kind nie unbeaufsichtigt Fahrrad fährt. Fahrradfahren ist eine tolle Familienaktivität — geht also mit gutem Beispiel voran und tragt einen Helm, wenn ihr mit ihnen auf dem Rad unterwegs seid.

Wir hoffen, dass diese Sammlung potenzieller Gefahren euch und euren Kindern hilft, im Alltag sicherer zu bleiben. Seid ihr überängstliche Eltern? Was war das gefährlichste Abenteuer eurer Kindheit? Erzählt uns in den Kommentaren eure Geschichten.

Please note: This article was updated in March 2022 to correct source material and factual inaccuracies.
Illustrated by Ekaterina Gapanovich and Alena Sofronova für Sonnenseite
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