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“Ich werde nicht damit aufhören, bis sie es wollen”, eine Mama, die dafür kritisiert wurde, ihren 5-jährigen Sohn noch immer zu stillen, erklärt, warum dies ganz normal sein sollte

Aufgrund der wichtigen Nährstoffe, die sie für Neugeborene bereitstellt, wird Muttermilch auch “flüssiges Gold” genannt. Lauren McLeod, eine 29-jährige Mutter aus Australien glaubt fest an die gesundheitlichen Vorteile des Stillens und gibt auch ihrem 5 Jahre alten Kind noch die Brust. Dafür wird sie allerdings immer wieder von anderen kritisiert, die der Meinung sind, es sei inakzeptabel, auch ältere Kinder noch zu stillen. McLeod steht aber zu ihrer Methode und erklärt, warum wir dieses negative Stigma als Gesellschaft hinter uns lassen sollten.

Lauren McLeod ist zweifache Mama und arbeitet als Geburtsbegleiterin.

McLeod bekam ihr erstes Kind, Bowie, im Jahr 2017 und das zweite, Tigerlily, 2020. Sie stillt beide Kinder seit der Geburt. In einem von ihr geteilten Video erklärt sie: “Für mich war es keine Option, mit einem Fläschchen zu stillen. Nicht weil ich irgendetwas dagegen hätte, nein. Es hat für uns nur gut funktioniert und war einfach.”

McLeod arbeitet zudem als Geburtsbegleiterin. In diesem Beruf unterstützen ausgebildete Profis durch ihr Fachwissen Menschen bei Schwangerschaften, Geburten, Fehlgeburten und in anderen Bereichen der Fortpflanzungsmedizin.

Sie glaubt fest daran, dass Muttermilch ein Immun-Booster ist und hat auch kein Problem damit, ihr “flüssiges Gold” mit Bedürftigen zu teilen — wie etwa mit dem Neugeborenen einer Freundin. Sie sagt dazu: “Es war erst etwas seltsam, ein Kind zu stillen, das nicht deines ist, aber nicht auf eine schlechte Art. Dann fühlte es sich aber ganz natürlich an und ich war froh darüber, meiner Freundin helfen zu können. Das Kind war schließlich erst 8 Monate alt.”

“Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn mit 5 Jahren noch stillen würde, aber genau so ist es jetzt.”

Sowohl McLeod als auch ihr Mann Anders wurden von ihren Müttern bis zum Altern von 2 Jahren gestillt. Und das war ursprünglich auch Laurens Plan für ihre eigenen Kinder. “Wir dachten, er [Bowie] würde zu diesem Zeitpunkt schon abgestillt sein, aber die zwei Jahre gingen rasch vorbei. Jetzt ist er 5 und wird nur noch vor dem Schlafen und einige wenige Male in der Woche gestillt.”

Als dann noch Tigerlily in ihr Leben kam, musste McLeod das erste Mal Grenzen für Bowie setzen und ihn weniger stillen. Irgendwann fühlte sie sich vom vielen Körperkontakt geradezu überfordert.

McLeod berichtet: “Es hat definitiv Momente gegeben, in denen ich mir dachte ’Es geht nicht. Ich kann das nicht mehr. Ich muss aufhören’”. Wie jede andere Mama hat auch sie manchmal schlechte Tage, stellt jedoch klar, dass sie insgesamt zufrieden mit ihrem Weg ist. Sie ist außerdem bereit, das Ganze noch so lange mitzumachen, bis es Zeit ist, etwas zu ändern.

Im Internet sind einige Menschen mit ihrer Methode überhaupt nicht einverstanden und nennen sie “ekelhaft”.

Obwohl sie noch nie im echten Leben für das Stillen ihres Vorschulkindes kritisiert wurde, sind einige Menschen im Internet überhaupt nicht mit ihrer Entscheidung einverstanden. Sie entgegnet darauf: “Es ist nicht seltsam... es ist völlig normal und ich werde so lange weitermachen, bis sie es nicht mehr wollen”. Sie fügte noch hinzu, dass Bowie neben der Muttermilch auch noch mit normaler Nahrung gefüttert wird.

Wenn McLeod an das Ende des Stillens denkt, wird sie fast etwas traurig. Für sie war es schließlich ein wichtiger Teil ihres Lebens. “Ich glaube, dass wir das Richtige für uns tun. So können wir nach einem langen Tag zusammenkommen und uns nah sein.” McLeod geht davon aus, dass sie ihren Sohn mit 6 Jahren nicht mehr stillen wird.

Experten sind der Meinung, dass Kinder bis zu ihrem zweiten Lebensjahr und darüber hinaus gestillt werden können.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt das Stillen eine der besten Möglichkeiten dar, die Gesundheit und das Überleben eines Kindes zu sichern. So wird empfohlen, möglichst schon in der ersten Stunde nach der Geburt oder innerhalb der ersten 6 Monate mit dem Stillen zu beginnen.

Neugeborene sollten zudem so oft gestillt werden, wie sie es verlangen. Bezüglich einer Altersobergrenze wird auf der Website der WHO angedeutet, dass das Stillen auch nach den ersten beiden Lebensjahren fortgeführt werden kann.

McLeod teilt die Reise ihrer Familie in den sozialen Medien, um so mehr gesellschaftliche Akzeptanz für das längere Stillen zu schaffen.

Lauren sagt, dass die meisten der Nachrichten, die sie erhält, positiver Natur sind. Viele Menschen fragen sie etwa, wie ihr das Tandemstillen gelingt.

“Viele der negativen Meinungen über das Stillen haben mit kulturellen Vorurteilen und mangelnder Bildung bezüglich dieses Themas zu tun. Das ist auch einer der Gründe, warum ich meine Geschichte überhaupt teile — um Menschen verstehen zu lassen, dass auch ein längeres Stillen biologisch völlig normal ist.”

Ihr ist es auch wichtig, andere Eltern, die in einer ähnlichen Situation sind, für das Thema zu sensibilisieren. “Das alles ist völlig normal und natürlich. Das Problem ist nur, dass die moderne westliche Gesellschaft das Thema Stillen stigmatisiert.”

Was hältst du von Lauren McLeods Geschichte? Denkst du, dass es eine Altersgrenze für das Stillen geben sollte?

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