Sonnenseite
Sonnenseite

Wie sich der Stil der Kinder im Laufe der Zeit verändert hat und wir es vielleicht nicht mal bemerkt haben

Kannst du dir vorstellen, ein kleines Mädchen in einem engen Korsett und einem riesigen Reifrock zu sehen? Glücklicherweise muss sich unsere Generation darum heute keine Gedanken mehr machen, denn im Laufe der Jahre haben sich die Lebensstile den Bedingungen der jeweiligen Zeit angepasst und damit auch die Kleidung der kleinsten Familienmitglieder.

Wir von Sonnenseite sind mit einer Zeitmaschine Hunderte von Jahren zurück in die Vergangenheit gereist, als Kinderkleidung noch ganz anders aussah. Als wir wieder in der Gegenwart zurück waren, wurde uns erst richtig bewusst, wie viel sich doch geändert hat und deshalb wollen wir diese Veränderungen hier mit dir teilen.

1. 17. und 18. Jahrhundert

In diesen Jahrhunderten haben sowohl Jungen als auch Mädchen Kleider getragen. Wenn wir ein Gemälde aus dieser Zeit betrachten, könnten wir fast meinen, die Künstler hätten in ihren Werken lediglich Mädchen gemalt. Das einzige Unterscheidungsmerkmal waren die Schuhe, die für Kinder einen niedrigeren Absatz hatten, und auch die Accessoires, die sie sich in die Haaren steckten. Kinder trugen beispielsweise häufig eine Art Hut.

Ab einem bestimmten Alter, etwa im Alter von 6 oder 7 Jahren, mussten Kinder eine Art Verwandlungsritus durchlaufen, nach dem sie dann keine Kleider mehr tragen mussten, sondern auch Hosen tragen konnten. Sie konnten sozusagen endlich Erwachsenenkleidung tragen, die viel eher ihrem Alter entsprach. Die Mädchen trugen weiterhin Kleider mit weiten, eng an der Taille sitzenden Röcken.

Eine weitere Besonderheit dieser Zeit war, dass damals keinerlei Farben üblicherweise Jungen oder Mädchen zugeordnet wurden, wie es heute der Fall ist. Ein Junge war oft in Rosa gekleidet, weil Rosa als starke Farbe gesehen wurde, da es schließlich von Rot abstammte. Ein Mädchen war in Blau gekleidet.

2. 19. Jahrhundert

Bereits im darauffolgenden Jahrhundert gab es ein neues Kleidungsstück in der Kindergarderobe. Wir sprechen vom einteiligen Anzug oder Strampler, der bis zum Knöchel reicht. Kindern zwischen drei und sieben Jahren wurden diese angezogen, während die größeren Kinder weiter ihre knielangen Hosen trugen. So trugen die Jungen je nach Alter unterschiedliche Kleidung.

Im Laufe der Zeit wechselten Jungen in immer jüngerem Alter zu Hosen. Ende der 1890er-Jahre fingen sie schließlich schon mit zwei oder drei Jahren an, sie zu tragen. Ältere Kinder sah man üblicherweise in Anzügen, die aus Hosen und einer Jacke bestanden.

3. 1920 bis 1940

Vor diesen Jahrzehnten war Kindermode praktisch eine Nachbildung von Erwachsenenkleidung. Erst ab den 1920er-Jahren wurden schließlich die Bedürfnisse von Kindern beim Designen ihrer Mode überhaupt beachtet. So konnten sich die Kinder in ihrer Kleidung beim Spielen freier bewegen. Stile wurden einfacher und weniger vielschichtig. Die Stoffe hingegen waren langlebig, widerstandsfähig und erforderten nicht viel Pflege. Deshalb wurden viele Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Wolle gefertigt.

4. 50er bis 60er

In diesen Jahrzehnten waren die Stoffe nicht nur natürlicher Herkunft. Stattdessen wurden auch synthetische Stoffe verarbeitet und sogar Jeans zur Schule getragen. Erst zu dieser Zeit wurde den Schülern die Möglichkeit gegeben, zwischen Schul- und Freizeitkleidung zu unterscheiden. Zu Partys wurde wiederum andere Kleidung ausgewählt.

5. 70er und 80er

In den 70er- und 80er-Jahren wurde Kindermode nicht nur funktional, sondern auch lustig, da die Stoffe mehr und mehr leuchtende Farben und Muster hatten. In den 70er-Jahren folgten auch Jungen schließlich dem Trend der ausgestellten Stiefel und auch Mädchen trugen Shorts und Schleifen im Haar.

In den 1980er-Jahren wurde die Kleidung tendenziell noch bequemer und sollte den Entdeckergeist der Kinder fördern. Ikonische Filme wie Die Goonies zeigen uns diese Kleidung und wie damalige Musikbands und Sportmannschaften die Mode beeinflussten: T-Shirts wurden nun mit ihren Logos bedruckt.

6. 1990 bis 2000

Die Mode der 90er-Jahre hielt sowohl für Erwachsene als auch für junge Leute herausragende Stile bereit, ließ aber die Extravaganz der Vorjahre links liegen. Denim gewann an Relevanz, High-Waist-Hosen aus diesem Material und schlichte T-Shirts dominierten die Kindermode der frühen 90er bis zu den Anfängen dieses Jahrtausends.

7. 2000 bis 2010

Kleidung über Kleidung war der Stil, der in dieser Zeit bei Kindern populär wurde, angelehnt an die Modetrends, die vor allem bei prominenten Vorbildern zu sehen waren. So waren zu Beginn des Jahrzehnts lockere, weite Kleidungsstücke modern, die dann im Laufe der Jahre wieder enger wurden.

8. 2010 bis 2020

Innerhalb der letzten Jahre haben die Kleinen ihren ganz eigenen Stil entwickelt, indem sie anfingen, lässige Basics zu formellen Outfits umzuwandeln und selbst Sportschuhe mit Outfits zu jeglichen Anlässen zu kombinieren. Der Dresscode Casual Elegant und der Komfort, ohne dabei aktuelle Modetrends zu vernachlässigen, scheinen in diesen Jahrzehnten wegweisend für die Mode der Jüngsten zu sein.

Welche Modestile von vor einigen Jahren würdest du gerne wieder an den Kids von heute sehen?

Sonnenseite/Mädchenkram/Wie sich der Stil der Kinder im Laufe der Zeit verändert hat und wir es vielleicht nicht mal bemerkt haben
Diesen Artikel teilen