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10 Beispiele, bei denen es scheint, dass unsere Kinder frech sind, aber eigentlich haben wir sie nur falsch verstanden

Kinder zu erziehen ist eine schwierige Aufgabe und braucht Beständigkeit. Es gibt keine Anleitung, die alle Antworten bereithält. Es gibt einige Verhaltensweisen unserer Kinder, die wir nicht ganz verstehen und wenn wir sie versuchen zu korrigieren, können wir die Sache noch schlimmer machen. Das kann frustrierend und belastend sein, nicht nur für die Eltern, auch für die Kinder. Es gibt allerdings einige Erklärungen, warum sie sich selbst die Haare schneiden oder wenn sie sich weigern dorthin mitzugehen, wo wir als Erwachsene hinwollen.

Heute hält Sonnenseite für dich 10 kindliche Verhaltensweisen parat und erklärt dir, wann wir diese eventuell falsch interpretiert haben.

1. Versuchen, ihr Impulsverhalten zu kontrollieren

Als Eltern frustriert es uns oft, wenn wir unseren Kindern sagen, dass sie etwas nicht tun sollen und dann tun sie es im selben Augenblick. Die Wahrheit ist, dass Kinder nicht immer ihre Impulse kontrollieren können. Diese Selbstkontrolle entwickelt sich im Jugendalter und der Prozess, um zu lernen, wie man sich selbst kontrolliert, ist langsam und langwierig.

Die Ruhe zu bewahren ist der Schlüssel, um mit diesen Situationen klarzukommen, denn hauptsächlich dient die Ruhe dann dazu nachdenken zu können und die beste Antwort für das Kind zu finden, natürlich auch im Hinblick auf das, was wir als Eltern erreichen wollen.

2. Reizüberflutung

Es ist gut, unsere Kinder mit Aktivitäten zu beschäftigen, die der Weiterentwicklung dienen, laut dem Sprichwort: “nicht zu viel des Guten”. Falls wir ihren Tag vollstopfen mit Aktivitäten, kann das schnell zur Reizüberflutung führen. Diese tritt ein, wenn es zu viel Bewegung, zu viele Erfahrungen, Geräusche, u.a., gibt, die das Kind überfordern können, es kann sich ausgelaugt fühlen, schlechte Laune haben oder hyperaktiv werden. Das Verhalten nach Reizüberflutung ändert sich auch nach Alter, z. B.:

  • Neugeborene und Babys: schlechte Laune, Müdigkeit, wenden ihre Gesichter ab, ballen die Hand zur Faust und treten.
  • Vorschulkinder: Müdigkeit, schlechte Laune, Weinen ohne Grund ihre Gefühle zu erklären, Wutausbrüche auf dem Boden, wollen gewisse Aktivitäten nicht machen.
  • Grundschulkinder: Ungeschicklichkeit, suchen mehr Aufmerksamkeit, suchen nach mehr Hilfe als normal während der Hausaufgaben oder zuhause.

Deswegen empfiehlt es sich, die Aktivitäten zwischen bewegten und beruhigten Momenten abzuwechseln, damit sich die Kinder sicher und ruhig fühlen.

3. Ihre Emotionen in besonderen Situationen nicht zu verstehen

Manchmal sehen wir Verhaltensänderungen, wenn wir müde sind, die Nacht schlecht geschlafen haben oder einfach nur Hunger haben. Den Kindern geht es genauso, nur können sie ihre Emotionen nicht so gut in diesen speziellen Situationen kontrollieren, wie wir es können. Deswegen können wir besser auf Verhaltensänderungen reagieren, wenn wir die Kinder im Blick behalten, denn sie wissen nicht immer, wie sie kommunizieren sollen, wie es ihnen gerade geht.

Es gibt verschiedene Formen, wie du dich deinem Kind annähern kannst, damit es Vertrauen zu dir hat und es dir erzählt, was gerade los ist. Natürlich immer in einem ruhigen Umfeld, damit du es direkt fragen kannst. Zu verstehen, wie es deinem Kind gerade geht ist enorm wichtig. Deswegen kannst du auch eine Anekdote von dir erzählen, die eine gleiche Situation erzählt, und so eine empathische und gefühlstechnische Verbindung aufzubauen.

4. Sie nicht ihre negativen Gefühle ausdrücken zu lassen

Die Kinder haben dieselben Gefühle wie wir Erwachsenen, das Gegenteil ist, dass sie diese nicht so wie wir verstecken oder unterdrücken können. Außerdem können sie ihre Gefühle nicht immer mit denselben Wörtern beschreiben, deswegen können wir ihnen helfen, indem wir direkt fragen, was passiert ist und den Kindern ihren Raum lassen oder Filme und Serien nutzen, um das in die Realität herüberzubringen, was sie fühlen.

5. Nicht zu verstehen, dass sie sich bewegen müssen

Oft frustriert es uns, aber es steckt viel mehr dahinter als unserem Kind zu sagen, dass es stillhalten soll und es nicht tut, was wir sagen. Unsere Kinder sind voller Energie und haben einen starken Bewegungsdrang. Statt das zu korrigieren, ist es besser, ihnen dabei zu helfen, diesem Bewegungsdrang nachzukommen und diese Energie zu kanalisieren, zum Beispiel mit einem Spielplatzbesuch, Fahrrad fahren oder Fußball spielen, etc.

6. Ihre Selbstständigkeit unterbinden

Den Kindern ist ihre Selbstständigkeit wichtig, genauso wichtig, wie selbst der Herr über die eigenen Entscheidungen sein zu können. Oft sind die Kinder rebellisch, weil wir als Eltern versuchen ihnen zu helfen und wir können nicht den Grund ihrer Abneigung verstehen. Wenn also dein Kind das Bett alleine machen will, dann ist es besser es machen zu lassen. So kann es eigene Entscheidungen treffen und sich unabhängig und selbstständig fühlen.

7. Nicht zu verstehen, dass Stärken zwei Seiten haben

Jeder Mensch ist anders und wir haben alle andere Fähigkeiten: manche sind fokussiert, andere sind intuitiv, wieder andere sind vorsichtig oder perfektionistisch angelegt. So wie Münzen, haben auch Fähigkeiten und Stärken zwei Seiten und in gewissen Situationen zeigen sich andere Stärken. Beispielsweise sind fokussierte Kinder in der Schule zuhause meist unkonzentriert.

Es ist wichtig, dass man das Verhalten vom Kind sein unterscheidet. Man sollte also das nicht gewünschte Verhalten identifizieren, um es korrigieren zu können, und nicht damit zu sagen, dass es inkorrekt ist, weil das zu zukünftigen psychologischen Schäden führen kann.

8. Nicht die Wichtigkeit des Spielens zu verstehen

Wie ich bereits sagte, sind die Kinder energiegeladen und deswegen haben sie viel Lust zu spielen. Das Spielen ist fundamentaler Teil ihres Wachstums- und Entwicklungsprozesses. Manchmal passiert es, dass wir als Eltern nicht die Einladung zum Spielen verstehen oder wir sie als Fehlverhalten missverstehen, wenn eigentlich das einzige was sie wollen ist, sich und ihre Emotionen mitzuteilen. Deswegen ist es gut, diese Einladungen zum Spielen anzunehmen, auch wenn das im Alltag manchmal Unterbrechungen fordert.

9. Der emotionale Kontakt

Kinder sind wie Schwämme, und so wie Schwämme saugen sie die Emotionen ihrer Eltern auf. Das heißt, wenn die Eltern gestresst sind, dann sind höchstwahrscheinlich auch die Kinder gestresst. Das kann mit dem emotionalen Kontakt erklärt werden, der laut der Neurowissenschaft ein Nachahmungseffekt ist, der über das nachahmen von gewissen Gesten hinaus geht und bis hin zu der Nachahmung von Emotionen geht. Deswegen ist es wichtig, eine ruhige Atmosphäre zu wahren, damit das Kind positive Emotionen empfangen kann.

10. Nicht konsequent sein

Nicht konsequent zu sein kann unsere Kinder verwirren, denn sie verstehen noch nicht, warum sie an einem Tag ohne wirklichen Grund Süßigkeiten bekommen und am anderen Tag nicht, auch wenn sie selbst die gleichen Dinge getan haben. Es ist sehr wichtig, konsequent zu sein beim Thema Belohnung und Grenzen, denn es kann die Kleinen frustrieren, wenn die Regeln nicht klar definiert sind.

Welche andere “freche” Angewohnheit haben deine Kinder, die du falsch interpretiert hast? Was kannst du für ähnliche Ratschläge geben?

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