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Das kannst du tun, wenn dein Kind ein Elternteil dem anderen vorzieht

Wenn du deinem Kind all deine Liebe und Zeit gibst, es jedoch scheint, als würde es viel lieber Zeit mit deinem Partner verbringen, kann das ganz schön schmerzhaft sein. Du kannst dir aber sicher sein, dass du mit diesem Problem nicht allein bist und wir möchten dir in diesem Artikel zeigen, wie du wieder eine größere Rolle im Leben deines Kindes einnehmen kannst.

Wir von Sonnenseite hoffen natürlich, dass du dieses Problem nie haben wirst. Sollte es aber doch so kommen, sind hier ein paar Tipps.

Versuche herauszufinden, warum es passiert.

Wenn du mit deinem Kind viel Zeit verbringst, kann es sein, dass es irgendwann mehr mit seinem anderen “neueren” Elternteil unternehmen möchte und die Zeit mit dir als selbstverständlich ansieht. Andersherum kann es natürlich auch sein, dass das Kind lieber mehr mit dem Elternteil machen möchte, der ohnehin mehr Zeit mit ihm verbringt, da dieser bereits weiß, was das Kind mag und braucht. Dieses Problem kann sich ganz einfach dadurch lösen lassen, dass beide Partner versuchen, etwa gleich viel Zeit mit dem Kind zu verbringen.

Vergiss nicht, dass diese Phase vorübergehen wird.

Kleinkinder ziehen häufig ein Elternteil dem anderen vor und zeigen dadurch ihre Unabhängigkeit. Dein Kind möchte seine eigenen Entscheidungen treffen und entscheidet sich dann womöglich für Optionen, an die es mehr gewohnt ist. Liest also etwa die Mutter dem Kind jeden Abend eine Geschichte vor, ist es ganz normal, dass die Mutter in diesem Fall dem Vater vorgezogen wird. Wenn du also bei bestimmten Aktivitäten nicht der Favorit deines Kindes bist, ist das ganz normal und bedeutet nicht, dass dein Kind dich weniger liebt.

Des Weiteren ist es für kleine Kinder nur schwer zu verstehen, dass sie gleichzeitig zwei verschiedene Personen lieben können. So funktionieren ihre Gehirne einfach. Es kann sein, dass ein Kleinkind zunächst mehr der Mutter und dann später dem Vater zugewandt ist. Vielleicht musst du deinem Kind also nur etwas Zeit zugestehen, um aus dieser Phase herauszuwachsen.

Habe deine Gefühle im Griff.

Wenn du etwas mit deinem Kind unternehmen möchtest und dann feststellen musst, dass es diese Aktivität lieber mit dem anderen Elternteil machen möchte, ist es verständlich, dass du dich eventuell verletzt fühlst. Versuche jedoch, deshalb nicht zu emotional zu reagieren oder gar laut zu werden.

Du kannst deinem Kind sagen, dass es dich traurig macht, wenn es nur mit dem anderen Elternteil etwas machen möchte. Achte jedoch darauf, dies ruhig zu erklären und deinem Kind nicht das Gefühl zu geben, es müsse sich für seine Entscheidung schuldig fühlen. So kannst du besser mit ihm kommunizieren und bringst ihm zudem durch das Teilen deiner Gefühle noch Empathie bei.

Zeige deinem Kind, dass du Verständnis hast.

Manchmal wollen Kinder deine Hilfe nicht, weil sie möchten, dass der andere Elternteil ihnen hilft, auch wenn dieser gerade nicht verfügbar ist. Werde nicht wütend und zeige deinem Kind, dass du seine Gefühle verstehst. Erkläre ihm, dass du nachvollziehen kannst, warum es sich aufregt, du aber in solchen Fällen derjenige bist, der ihm hilft.

Erinnere dich daran, wie wertvoll du bist.

Wenn dein Kind lieber etwas mit dem anderen Elternteil unternimmt, ist das natürlich kein schönes Gefühl. Denke jetzt aber nicht, du wärst eine schlechte Mama oder ein schlechter Papa. Es muss nicht einmal heißen, dass du in Sachen Erziehung schlechter bist als dein Partner. Die Vorlieben deines Kindes definieren dich und deinen Wert nicht, besonders, wenn man bedenkt, dass dein Kind wahrscheinlich nur eine Phase durchmacht.

Vergiss nicht, Grenzen zu setzen.

Auch wenn es verlockend sein kann, auf das Quengeln deines Kindes einzugehen, in der Hoffnung, es würde dich dann mehr mögen, ist es wichtig, Grenzen ein- und durchzusetzen. Sonst kann es sein, dass dein Kind lernt, dich zu manipulieren. Es ist außerdem wichtig, dass du nicht der Einzige bist, der “Nein” sagt oder streng ist — auch dein Partner muss durchgreifen können.

Erwähne die positiven Seiten des anderen Elternteils.

Versuche, die guten Seiten deines Partners zu betonen, wenn du mit deinem Kind bist. Du kannst etwa aufzeigen, was du und dein Partner gemeinsam haben, besonders dann, wenn es etwas ist, das dein Kind an dir mag. Du kannst auch über die Dinge reden, die deinen Partner einzigartig machen. Vielleicht kannst du ja sogar Dinge betonen, die deinem Kind nur mit deinem Partner Spaß machen würden. Abschließend kannst du es noch darum bitten, einige Dinge aufzuzählen, die es an dir oder deinem Partner mag.

Hast du schon einmal solche Probleme gehabt? Wie hast du sie gelöst?

Please note: This article was updated in June 2022 to correct source material and factual inaccuracies.
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