Gründe, warum Menschen zu viel Persönliches preisgeben, und warum man es lassen sollte
Viele Menschen verwechseln Authentizität mit übertriebenem Preisgeben von persönlichen Angelegenheiten, und die beiden trennt ein schmaler Grat. Authentisch zu sein, bedeutet nicht, seinem Barista von seinen größten Problemen zu erzählen. Das ist ein deutliches Zeichen, dass man Dinge erzählt, die man für sich und seine Liebsten behalten sollte. Aber für jedes Problem gibt es eine Lösung, und wir freuen uns immer, Lösungen zu finden.
Wir von Sonnenseite möchten euch daran erinnern, dass es immer eine gute Idee ist, mit einem Therapeuten zu sprechen, wenn ihr überfordert seid.
1. Innere Unruhe
Einige Menschen werden sehr gesprächig, wenn sie sich unwohl fühlen, um für die Menschen um sie herum normal auszusehen. Aber wenn sie aus Stress beginnen, zu reden, haben sie weniger Kontrolle darüber, was sie sagen und wie lange sie sprechen. Manche Menschen beginnen auch, über ihr Leben zu sprechen. So gibt man Dinge über sich selbst preis, die viel zu persönlich sind, wodurch die Situation für andere unangenehm wird.
2. Einsamkeit oder der Versuch, Intimität zu erzeugen
Oft überzeugen Menschen sich selbst davon, dass sie nicht einsam sind, und akzeptieren das Gefühl einfach, statt sich Hilfe zu holen. Und wenn sie schließlich rausgehen und Menschen treffen, erzählen sie unkontrolliert viel zu viel von sich. Ihr Bedürfnis, sich zu vernetzen und ihre Probleme abzuladen, ist so groß, dass andere es als unangenehm wahrnehmen könnten.
Aber das könnte ihre Art und Weise sein, sich Menschen anzunähern und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Sie tauchen zu früh zu tief in Beziehungen ein, und statt Menschen an sich zu binden, stoßen sie sie ab. Denn es ist nicht möglich, sich in etwas zu stürzen, dessen Aufbau Zeit braucht.
3. Unklare Grenzen oder fehlende soziale Hinweise
Jede Beziehung, egal welcher Natur, braucht Grenzen — aus dem simplen Grund, dass Menschen sie ziehen möchten. Doch einige Personen verstehen diese Grenzen nicht und können die Zeichen, die man ihnen sendet, nicht wahrnehmen. Nonverbale Kommunikation ist manchmal stärker als gesprochene Botschaften, aber Menschen, die gerne zu viel preisgeben, nehmen sie nur schwer wahr. Deshalb erzählen sie zu viel von sich, wodurch man ein unangenehmes Gefühl bekommen könnte und vielleicht nicht weiß, wie man reagieren soll.
4. Extreme Nutzung von sozialen Medien
Es ist schockierend, herauszufinden, dass 40% aller Nutzer der sozialen Medien zwischen 18 und 35 es bereuen, etwas Persönliches gepostet zu haben. Es gibt unwiderlegbare Beweise dafür, dass die Menschen dazu neigen, in den sozialen Medien zu viel zu teilen, egal ob gute oder schlechte Neuigkeiten. Viele Menschen geben sehr persönliche Informationen online bekannt, bevor sie sie überhaupt mit ihren Liebsten teilen. Und das könnte ernste Konsequenzen haben, weil man nie weiß, wer seine Posts liest und wie diese Personen sich daraufhin verhalten.
Wie ihr erkennt, ob ihr zu viel von euch erzählt
- Ihr möchtet schnell mit Anderen eine Beziehung aufbauen. Egal, ob es eine romantische oder freundschaftliche Beziehung ist: alle menschlichen Bindungen brauchen Zeit, sich zu entwickeln, und zwar in ihrem eigenen Tempo. Aber wenn ihr schnell vorankommen möchtet, fangt ihr sofort an, sehr persönliche Informationen zu teilen. So baut ihr eine Bindung zu der Person auf, könntet sie aber letztendlich dadurch wegstoßen.
- Ihr möchtet Mitgefühl gezeigt bekommen. Viele Menschen reden viel über ihre Probleme — nicht, weil sie sie abladen möchten, sondern weil sie möchten, dass sie den anderen leidtun. Mitleid gezeigt zu bekommen, ist für sie die beste Art der Aufmerksamkeit.
- Die sozialen Medien sind euer Zufluchtsort. Es ist nichts Schlechtes, Dinge aus eurem Leben zu teilen, aber zu viele Details preiszugeben, kann seine Nachteile haben. Zum Beispiel ist es besorgniserregend, wenn ihr eure Gefühle genau analysiert, über jeden Aspekt eurer Beziehung redet oder jeden Moment im Leben eures Kindes mit anderen teilt.
- Ihr könntet das Erzählen direkt bereuen. Das bedeutet, dass ihr versteht, dass die Informationen, die ihr gerade mit jemandem geteilt habt, zu viel waren. Ihr könntet einfach etwas nervös oder unruhig sein, aber es könnte auch ein Zeichen sein, dass ihr zu viel erzählt habt.
Wie ihr damit aufhören könnt
- Zuerst müsst ihr das Problem erkennen. Achtsamkeit ist eine Übung, die euch helfen könnte, den Ursprung eures Problems und den Grund, warum ihr zu viel über eure Probleme redet, zu entdecken. Ihr müsst eure inneren Gefühle analysieren, bevor ihr euch darum kümmert.
- Erzählt ihr zu viel, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Es gibt viele Selbsthilfebücher, die euch zeigen werden, ob ihr ein schlechtes Selbstbewusstsein habt oder nicht. Vielleicht ist das der Ursprung eures Problems und der Grund, warum ihr das Mitgefühl Anderer braucht.
- Ein Therapeut könnte das Beste sein. Eure Probleme könnten tiefer sitzen und ernster sein, als euch bewusst ist. Ein Therapeut kann euch helfen, das Problem zu identifizieren und zu überwinden. Es könnte etwas aus eurer Vergangenheit sein, das ihr nie angesprochen und verarbeitet habt.
Denkt ihr, dass ihr Menschen, die ihr kaum kennt, manchmal zu viel aus eurem Leben erzählt?