10 filmische “Heilsbringer”, die mehr nerven als Dolores Umbridge
Wie in der Literatur lassen sich auch Filmfiguren in gut und böse einteilen. Bei den “Weltverbesserern” werden die “guten” Eigenschaften besonders hervorgehoben, dennoch sind einige ihrer Verhaltensweisen ziemlich auffällig. Zum Beispiel wird Harry Potters Launenhaftigkeit dadurch gerechtfertigt, weil der arme Junge von einem dunklen Zauberer verfolgt wird. Und die bösen Taten der Weißen Königin werden nie gewertet. Wir verzeihen ihr alles, weil sie die Welt retten will.
Hier auf Sonnenseite wollen wir unparteiische Bewertungen von Filmfiguren vornehmen, die als “nett” gelten, aber doch eher fragwürdig sind.
1. Harry Potter
Harry verliert oft seine Beherrschung und lässt seine Wut an anderen aus. Sogar an seinen Freunden. Er bemerkt seine Gereiztheit, als er auf die Suche nach den Horkruxen geht. Trotzdem lässt Harry es an Hermine aus und streitet sich mit Ron. So sehr, dass Ron die Gruppe verlässt, weil er sich von Harry angegriffen fühlt. Du kannst dem Horkrux-Medaillon die Schuld geben, aber alle drei trugen es. Hermine verhielt sich nicht so. Und Ron kam sogar wieder zurück, obwohl er wütend war. Es ist nicht bekannt, ob Harry als Erster zur Versöhnung auf ihn zugegangen ist.
Potters Aggression und Rachegelüste gehen so weit, dass selbst seine Angriffe gegen Draco nicht immer gerechtfertigt sind. Und manchmal sind sie auch sehr weit hergeholt. In Harry Potter und der Halbblutprinz zum Beispiel spricht er einen Zauber gegen Draco aus, der ihn fast getötet hätte.
Harry ist arrogant. In Harry Potter und der Feuerkelch feiert er zum Beispiel ausgiebig den Sieg in einem der Turniere und vergisst dabei seine Freunde. Und dann, in einem Gespräch mit Hermine, erklärt Harry ganz offen, dass er der Auserwählte ist, wofür er einen wohlverdienten Schlag auf den Kopf bekommt.
Harry tut oft unüberlegte Dinge, wie zum Beispiel Dumbledores Armee gründen. Er bildete sich nicht nur ein, ein Experte für den Schutz vor den dunklen Künsten zu sein, sondern legte auch unwissentlich den Schulleiter rein. Nachdem die Armee aufgedeckt wurde, wurde der Professor gefeuert.
Harry ignoriert auch die Probleme seiner Freunde. Er denkt nicht darüber nach, wie sich Ron fühlt, der ständig im Schatten seines “auserwählten” Gefährten steht. Und auch von der Beziehung zwischen Ron und Hermine bekommt er nichts mit. Man könnte meinen, dass Harrys Freunde nur dazu da sind, ihn aus seinen Schwierigkeiten zu retten.
Außerdem ist Harry ziemlich anmaßend. Er zieht ständig allein in den Kampf gegen das Böse, weil er im Laufe der Jahre nicht gelernt hat, Hilfe von seinen Freunden anzunehmen. Gleichzeitig spielt er aber in seiner Beziehung zu Ginny den Schüchternen, und sie muss immer den ersten Schritt machen.
2. Shaggy und Scooby-Doo
Beide sehen nicht nach Helden aus, die die Welt vor Schurken retten. Sie sind feige und anstatt ihren Freunden zu helfen, laufen sie panisch vor der Gefahr weg. Das wäre ja in Ordnung, aber Shaggy und Scooby durchkreuzen auch immer wieder die Pläne des Teams im entscheidenden Moment und setzen damit das Leben aller aufs Spiel.
Das war zum Beispiel während des Kampfes mit dem Geist der Fall, der Daphne entführt hatte. Nachdem sie ihren Teil des Plans nicht erfüllt und den Geist verärgert hatten, liefen Shaggy und Scooby einfach weg und hinderten Velma und Fred daran, alles richtig zu machen. Und wie immer war es nur Zufall, dass sie es nicht vermasselt und den Geist doch noch gefangen haben.
Shaggy und Scooby entschuldigten sich nicht einmal für ihre Tollpatschigkeit. Zusätzlich bestücken sie alles mit Humor und albernem Lachen. Sie mögen nichts lieber, als Spaß zu haben, lecker zu essen und absolut nichts zu tun. Und obendrein haben sie einen absoluten Mangel an Manieren und ein lästiges Verhalten gegenüber anderen.
3. Cady Heron in Girls Club — Vorsicht bissig!
Regina wird in dem Film als die Böse dargestellt, dabei ist eigentlich die stille Cady die Schurkin. Mit ihrer Ankunft bricht in der Schule das Chaos aus. Um in der Gruppe der neuen Freunde Fuß zu fassen, hängt sie sich zunächst Janis und Damian ran und spinnt Intrigen gegen Regina. Cady vernachlässigt daraufhin die Schule. Ihre Noten in Algebra, dem Fach, in dem sie eigentlich besonders gut ist, werden immer schlechter. Schließlich macht sie sich mehr Sorgen um Aaron, in den sie unsterblich verknallt ist.
Beim Versuch, sich einen Platz in der Gruppe der “beliebten” Mädchen zu sichern, vergisst sie Janis und Damian und lädt sie nicht mal zur Party ein. Am Ende macht Cady alles wieder gut. Aber all ihre Taten sind alarmierend und lassen Tricks vermuten. Das wird besonders unterstrichen, als Cady die Beziehungen im Team ständig mit den harten Gesetzen des Tierreichs vergleicht. Und am Ende deutet sie sogar an, dass die neue beliebte Gruppe der Schule abgeschlachtet werden wird.
4. Jacob Black aus der Twilight Saga
Obwohl einige Fans der Saga finden, dass Jacob besser zu Bella passt als Edward, lässt sein Verhalten oft eher das Gegenteil vermuten. Seine Verliebtheit wirkt manchmal wie besessen. Jacob verfolgt Bella und drängt sich ihr auf, als wäre er ihr Freund. In den Teilen zwei und drei sagt er ihr zum Beispiel ständig, dass er besser ist als Edward, und beleidigt ihn auch.
Jacobs Freundschaft mit Bella beruht auf egoistischen Motiven. Er hat ihr geholfen mit dem Motorrad, aber nur, weil er mit ihren Gefühlen gerechnet hatte. Jakob verhält sich wie ein Manipulator und ein Tyrann. Er beschuldigt Bella, seine Hilfe ausgenutzt zu haben, nimmt Anstoß daran, dass sie ihn nicht liebt, lässt sie nicht mit Edward telefonieren und küsst sie sogar gewaltsam. Im Vergleich zu Edward, der Bella immer die freie Wahl lässt, wirkt Jacob zwanghaft und egoistisch.
5. Alice Cullen aus der Twilight Saga
Alice, die immer freundlich und positiv zu sein scheint, entpuppt sich als absolute Wichtigtuerin. Sie will Bellas Freundin sein und “besitzt” das junge Mädchen auf eine anmaßende Art. Es scheint, dass Alice mit ihrem ständig übertriebenen Optimismus es für Bella doppelt schwer macht, sich auf ihre neuen Bekanntschaften einzustellen. Bella ist eher ein zurückhaltender Mensch und sie trifft zum ersten Mal in ihrem Leben auf Vampire, und das sind wirklich gefährliche Kreaturen.
Alice zwingt auch allen ihre Entscheidungen auf, die manchmal fragwürdig und sogar riskant sind. Sie lädt die Leute zu einer weiteren Party im Vampirhaus ein, nachdem Jasper Bella angegriffen hatte. Dann richtet sie das Haus von Edward und Bella mit Sachen ein, die ihren, gelinde gesagt, ungewöhnlichen Geschmack widerspiegeln. Und jedes Mal, wenn Edward seine aufdringliche Schwester taktvoll stoppt, weiß sie nicht, was sie falsch gemacht hat.
6. Peeta Mellark in Die Tribute von Panem
Peeta wirkt wie ein sensibler, sogar verletzlicher junger Mann mit zarter Seele. Doch geblendet von seiner Liebe zu Katniss erkennt er nicht, dass unter den gegebenen Umständen, nicht der richtige Zeitpunkt ist, um ein Held zu sein. Peeta versucht ständig, ihre Gefühle zu manipulieren. An einem Punkt sagt er ihr, dass er sie liebt. Dann lügt er, dass sie verheiratet sind und dass Katniss schwanger ist, und zwingt sie, seine Lügen mitzuspielen.
Peeta will auch selbstlos erscheinen: Er meldet sich freiwillig für die Spiele, obwohl seine Teilnahme nicht notwendig ist. Er trennt sich auch von Katniss und beschließt, seinen eigenen Weg zu gehen. Aber er gerät immer wieder in Schwierigkeiten und zwingt seine Geliebte, ihn zu retten. Wegen des hilflosen, aber arroganten Peeta sterben unschuldige Menschen, wie die stumme alte Frau Mags. Fakt ist, Peeta ist die meiste Zeit der Serie eine Last für alle um ihn herum, besonders für Katniss.
7. Mary Jane Watson in Spider-Man
Mary Jane ist eine typische “Dame in Nöten”, die ständig gerettet werden muss. Wenn sie in die Fänge von Schurken gerät, kann sie nur um Hilfe rufen und wartet, dass der Superheld zu ihr fliegt. Erst am Ende der Trilogie hört Mary Jane auf, so schwach zu sein und hilft Peter Parker sogar im Kampf gegen Venom, indem sie ihm einen Betonblock an den Kopf wirft. Aber das waren auch schon ihre Heldentaten.
Vielleicht haben die Umstände in ihrem Leben ihr Kraft gegeben. Sie war eine kapriziöse Schauspielerin, die Peters Aufmerksamkeit und Verehrung forderte. Das wird deutlich, als Mary Jane sich über Peter ärgerte, weil er einen ihrer Auftritte verpasst hatte. Sie hatte ihn nicht einmal gefragt, warum er nicht kam. Aber im dritten Teil, als sie vom Theater gefeuert wird und ihren Lebensunterhalt in einem Club verdient, wird sie bodenständiger.
8. Ralph de Bricassart in Die Dornenvögel
Der charismatische junge Priester, der umwerfend aussiehst und geheimnisvoll und undurchschaubar wirkt, zieht Millionen von weiblichen Zuschauern in seinen Bann. Er strahlt Energie aus und ist ganz anders als die anderen Geistlichen der Kirche. Kein Wunder, dass Meggie sich zu ihm hingezogen fühlt.
Doch je weiter die Erzählung voranschreitet, desto mehr löst sich dieser Schleier auf. Ralph will das Ideal erreichen und widmet sich voll und ganz seiner Arbeit. Doch unter der Maske des Hüters spiritueller Werte verbirgt sich ein zynischer Karrieremensch. Schließlich will sich Ralph nicht mit dem selbstlosen Dienst begnügen, sondern strebt nach höheren Positionen.
Im Prinzip ist gegen den Durst nach beruflichem Erfolg nichts einzuwenden. Aber als er merkt, dass er dafür eine Frau aufgeben muss, kann Ralph sich nicht entscheiden. Er will seine geistigen und körperlichen Bedürfnisse gleichzeitig befriedigen, dabei denkt er aber nicht an die Gefühle der armen Meggie. Ralph entpuppt sich als unsensibler und willensschwacher Egomane, der sich nur um seinen eigenen Vorteil schert.
9. Kate in Last Christmas
Kate ist ein verpeiltes und tollpatschiges Mädchen, das als Verkäuferin in einem Weihnachtsgeschäft arbeitet. Die Disharmonie zu sich selbst und der Welt um sie herum erklärt sich durch ihre Vergangenheit, als sie ernsthaft Liebeskummer hatte. Das ist aber noch lange keine Entschuldigung, sich so gleichgültig und unverantwortlich zu verhalten, wie es Kate tut.
Das Mädchen ist es gewohnt, dass sich jeder um sie kümmert. Dann will sie dieses Umsorgen loswerden, aber sie weiß nicht, wie sie ein erwachsenes Leben führen soll. Sie findet es in Ordnung, ihre Freunde zu besuchen, wann immer sie will, und sich in deren Wohnungen wie zu Hause zu fühlen. Kate versucht auch nicht, einen normalen Job zu finden oder ein Privatleben zu führen. Sie streitet mit ihrer Mutter und ihrer Schwester. Sie verhält sich wie eine kindische Jugendliche, die sich ständig über Probleme beschwert und allen außer sich selbst die Schuld gibt.
10. Die weiße Königin in Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln
Die Weiße Königin ist immer elegant in weiß gekleidet und höflich zu allen. Sie ist extravagant und zart zugleich. Aber sie ist trügerisch. In Wirklichkeit ist Mirana nämlich genau wie ihre Schwester. Sie ist genauso anmaßend wie die Rote Königin, nur dass sie ihre Begierden hinter einem hübschen Lächeln versteckt. Mirana will sich nicht mit Iracebeth abfinden und ist bereit, gegen ihre eigene Schwester um den Thron zu kämpfen.
Auch wenn die Weiße Königin den guten Vorsatz hat, die Welt vor dem grausamen Herrscher zu retten, ist unklar, warum sie nicht mit ihrer Schwester spricht und den wahren Grund für ihren Streit friedlich löst. Stattdessen wählt Mirana den Weg der passiven Aggression, obwohl sie Schuld an diesem Konflikt hat. Mirana hatte Iracebeth als Kind vor ihren Eltern angeschwärzt, weswegen Iracebeth aus Trotz davonlief, stolperte und sich den Kopf schlug, der dann für immer geschwollen war.
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