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10+ merkwürdige Dinge aus der Vergangenheit, die dich noch lange amüsieren werden

Neue Zeiten bringen neue Werte und Verhaltensregeln mit sich. Die Art und Weise, gutes Benehmen zu zeigen, verändert sich zum Beispiel laufend. Sie ist abhängig von den Eigenschaften der Epoche, in der sie entsteht. Im mittelalterlichen Frankreich wischten die Menschen sich die Hände beispielsweise an der Tischdecke ab und tranken Suppe direkt aus der Schüssel. Heutzutage würde man kaum denken, dass es sich hierbei um gute Manieren handelt.

Wir bei Sonnenseite wollten herausfinden, welche komischen und unerwarteten Regeln in der Vergangenheit existierten. In diesem Artikel findest du diejenigen, die die verschiedensten Gefühle hervorrufen — von Verwirrung bis zu einem leichten Schock.

Die Farbe des Regenschirms war wichtig

Der britische Autor Robert Louis Stevenson fand Regenschirm-Etikette so wichtig, dass er 1984 einen Aufsatz mit dem Titel Die Philosophie von Regenschirmen darüber schrieb. In seinem Werk erläuterte er, dass der Regenschutz die soziale Stellung seines Besitzers reflektierte und der Stoff viel über den Charakter des Trägers verriet. Laut dem Autor waren Accessoires aus Seide für Heuchler, Regenschirme aus Gingan hingegen waren für “anständige und angesehene” Leute.

Sich lange zu unterhalten, galt als schlechtes Benehmen

Im viktorianischen Zeitalter wurde die Länge einer Unterhaltung, so wie alle gesellschaftlichen Ereignisse, durch strenge Regeln limitiert. Wenn Freunde sich auf der Straße trafen, sollten sie sich nur kurz grüßen. Das sollte verhindern, dass sie sich gegenseitig von ihren Angelegenheiten abhielten. Für längere Unterhaltungen gab es spezielle Orte. Zum Beispiel konnten sich die Menschen in Parks ausgiebiger unterhalten, die oft zum Brautwerben benutzt wurden.

Paare konnten nur zu bestimmten Zeiten heiraten

In der gleichen Ära war es illegal, nachmittags zu heiraten. Das wird in dem Buch Die Gewohnheiten einer guten Gesellschaft: Ein Handbuch für Frauen und Männer aus dem Jahr 1863 erwähnt. Aber obwohl das Buch 400 Seiten lang ist, wird diese Regel nicht weiter erklärt.

Statt Kosmetik benutzte man rohes Fleisch

Heutzutage unterstützen viele Menschen ihre natürliche Schönheit und versuchen, jünger auszusehen als sie sind. Dafür verwenden sie viele verschiedene Kosmetikprodukte, für die sie oft nicht einmal genug Platz im Regal haben. Im viktorianischen Zeitalter war rohes Fleisch das universelle Kosmetikprodukt. Die Menschen glaubten, dass nachts ein Stück Fleisch auf dem Gesicht zu tragen eine verjüngende Wirkung auf den Körper hatte. Außerdem dachte man, dass es sinnvoll war, Tierfett auf der Haut zu verteilen.

Es war verboten, ein Kleid mit zwei Händen anzuheben

Während der viktorianischen Zeit war das Verhalten von Frauen außerhalb des Hauses durch gewisse Regeln beschränkt. Wenn sie eine Straße überquerte, musste eine Frau ihr Kleid also mit der rechten Hand bis leicht über die Knöchel anheben. Dies mit beiden Händen zu tun, wurde als vulgär angesehen. Dieses unanständige Verhalten war nur gestattet, wenn der Dreck auf der Straße zu tief war.

Eltern sollten nicht mit ihren Kindern spielen

Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war die Beziehung zwischen Müttern und Kindern im Vergleich zu heute auffallend anders. Frauen wurde empfohlen, ihren Kindern nicht zu viel Zuneigung zu zeigen. Zusätzlich sollten Eltern nicht mit ihren Babys spielen, ehe sie 4 bis 6 Monate alt waren.

Salz und Pfeffer wurden immer zusammen serviert

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es während Mahlzeiten nicht üblich, Salz und Pfeffer getrennt zu servieren. Wenn ein Gast beispielsweise um den Salzstreuer bat, sollte man ihm diesen zusammen mit dem Pfefferstreuer geben. Es nicht zu tun, wurde als respektlos und als Zeichen schlechter Manieren empfunden.

Während Telefongesprächen sollte man lächeln

Heutzutage kann man niemanden mehr mit einem Anruf überraschen. In den 1940ern wurde es von den Menschen aber als technologisches Wunder angesehen. Daher gab es extra besondere Regeln, um durch so einen merkwürdigen Apparat zu kommunizieren. Obwohl man die Person am anderen Ende der Leitung nicht sehen konnte, war es zum Beispiel trotzdem höflich, während eines Anrufs zu lächeln und deutlich zu sprechen.

Man sollte in Zügen nicht lesen oder sprechen

Heute, im 21. Jahrhundert, ist eine Zugreise eigentlich die perfekte Gelegenheit, ein interessantes Buch zu lesen oder etwas zu arbeiten. Aber während der viktorianischen Ära wurde Menschen mit Sehproblemen empfohlen, keine Bücher zu lesen. Wer Lungenprobleme hatte, sollte außerdem möglichst nicht sprechen.

Die Schuhlänge reflektierte den sozialen Status des Besitzers

Für die mittelalterliche Elite war Kleidung wichtig, denn sie demonstrierte ihren Reichtum und ihre überlegene Stellung gegenüber den Armen. Deshalb gab es in Europa viele merkwürdige Trends. Einer davon war es, dass Männer lange, spitze Schuhe trugen, die “poulaines” hießen. Ihre Länge reflektierte die soziale Stellung des Besitzers: je länger die Spitze, desto höher der Status.

Ehepartner wurden nach Phänotyp ausgewählt

Kannst du eine Situation nachvollziehen, in der ein Partner nach sozialen Grundsätzen ausgewählt wird und nicht nach gegenseitigen Gefühlen? Im viktorianischen Zeitalter hatten die Menschen eine recht seltsame Einstellung zur Partnerwahl. Zum Beispiel wurde jemandem mit roten Haaren und rötlicher Gesichtsfarbe empfohlen, jemanden mit pechschwarzen Haaren zu heiraten. Sehr dicke Menschen sollten dünne Partner heiraten. Dürren und gefühllosen Personen wurde empfohlen, rundliche, warmherzige und emotionale Menschen auszuwählen.

Welche modernen Traditionen findet ihr total veraltet?

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