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15+ Fakten über den Amischen Lebensstil, die für viele eine Herausforderung darstellen würden

Die Amischen Menschen, die genau wie wir im 21. Jahrhundert leben, nutzen weder Strom noch soziale Medien. Sie reiten immer noch auf Pferden, gehen aber auch in Supermärkte, nehmen am gesellschaftlichen Leben des Landes teil und verkaufen über das Internet Touren durch ihre Dörfer und Gemeinden. Wir haben ein bisschen mehr über den Lebensstil der Amischen Menschen erfahren und darüber, wie ihre Traditionen aus dem 18. Jahrhundert gleichzeitig mit modernen Technologien existieren.

Wir von Sonnenseite haben viele interessante Fakten über die Amischen Menschen herausgefunden und möchten euch mehr von unseren Erkenntnissen erzählen.

Die geschlossene Gemeinde der Amischen wurde bereits in vielen berühmten Fotos festgehalten. Man sieht Menschen in altmodischer Kleidung beim Reiten von Pferdewagen, direkt neben den modernen Autos auf den Straßen der USA. Es ist allgemein bekannt, dass die Amischen die Benutzung von moderner Technologie ablehnen. Sie leben ihr Leben nach ihren eigenen strengen Regeln und sind von dem Rest der Welt abgeschnitten. Sie ziehen die körperliche Arbeit vor und viele der Familien haben im Durchschnitt sechs Kinder. Es gibt mehr als 300.000 amische Menschen und die meisten von ihnen Leben in Kanada und den Vereinigten Staaten. Dabei gibt es aber unter den Gemeinden unterschiedliche Regeln und Traditionen.

Die Amischen besitzen keine Autos. Aber sie dürfen als Passagiere mitreisen — also auch in Autos, Bussen und Zügen und beispielsweise bei ihren Nachbarn mitfahren, sollten diese sie mitnehmen wollen. Dies steht nicht im Widerspruch zu den Traditionen und erlaubt es den Menschen an Orte zu gelangen, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten. Die amischen Menschen können auch Außenstehende bezahlen, um sie beim Transport zu unterstützen. Allerdings benutzen sie keine Flugzeuge, da sie diese als zu modern empfinden.

Die Amischen haben keine Fahrräder. Stattdessen benutzen sie eine Mischung aus einem Roller und einem Fahrrad zum Transport, welche in den Gemeinden sehr beliebt ist. Diese Roller-Fahrräder sind neben den Pferdewagen das wahrscheinlich zweitliebste Transportmittel. Viele Jugendliche fahren damit zur Schule, und die Fahrzeuge sind auch als “Amische Roller” bekannt. Es gibt eine amische Firma, die auf die Herstellung dieser Roller spezialisiert ist.

Die Nutzung von Elektrizität ist den amischen Menschen verboten und ist ein öffentliches Symbol ihrer Abgrenzung von der modernen Welt. Das heißt auch, sie können keine Radios, Fernseher oder andere elektrische Geräte benutzen. Dabei stehen ihre Traditionen und die Realität im Widerspruch zueinander: die Elektrizität ist verboten, aber man benutzt eigenständige Generatoren.

Des Weiteren gibt es in einigen amischen Gemeinden pneumatische Motoren, die zum Waschen und zur Nutzung von Nähmaschinen eingesetzt werden. Auch Kühlschränke, Herde, Boiler und Lampen werden mithilfe von Gasflaschen betrieben.

Die amische Gemeinde hat keine strengen Ernährungsregeln. Ein Besuch bei Burger King ist also zum Beispiel erlaubt. Es überrascht die anderen Kunden natürlich sehr, wenn die amischen Pferdewagen auf dem Parkplatz abgestellt werden.

Bei Hochzeiten arrangieren die amischen Menschen Sellerie in Vasen. Die Pflanze gilt als Symbol ihrer Gemeinde. Sie bauen den Sellerie selbst an und benutzen ihn zur Dekoration ihrer Häuser und beim Kochen.

Die Rumspringa ist ein Zeitraum im amischen Leben, der im Teenageralter beginnt und mit einer schweren Entscheidung endet: ob man in der Gemeinde bleiben möchte oder nicht. Während dieser Zeit dürfen junge Menschen ihr Leben so leben, wie sie es wollen, verreisen und vieles tun, was innerhalb ihrer Gemeinden verboten ist. Es gibt eine Dokumentation namens Devil’s Playground aus dem Jahr 2002, die sich mit diesem Lebensabschnitt befasst. Es gibt außerdem einige Reality-Shows, die darstellen was passiert, wenn amische Kinder in große Städte reisen.

Wenn ein junger amischer Erwachsener während der Rumspringa einen Lebensstil führt, der den Regeln ihrer Gemeinde widerspricht, dürfen sie trotzdem wieder in ihre Dörfer zurückkehren. Wenn aber jemand zurückkehrt und die Gemeinde dann erneut verlässt, wird diese Person von den anderen Amischen gemieden. Wenn eine amische Person sich nach der Rumspringa dazu entscheidet, in der Welt der Technologie und Elektrizität zu bleiben, wird diese Person wahrscheinlich selbst von ihren engsten Bekannten gemieden. Es hängt stark von der Gemeinde ab, ob die Eltern mit ihren Kindern in Kontakt bleiben oder nicht.

Etwa 90% aller amischen Menschen kehren nach ihrer Rumspringa wieder in ihre Gemeinde zurück und schließen sich der Kirche an. Der Rest beginnt ein normales, modernes Leben. Kate Stoltz war beispielsweise einer der Stars der Sendung Breaking Amisch und verließ ihre Gemeinde am Ende der Sendung. Heute lebt Kate als Model, Designerin und TV-Sternchen in New York.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass viele Mitglieder der amischen Gemeinde langsamer altern als es bei normalen Menschen der Fall ist. Sie leben aufgrund einer genetischen Mutation etwa 10 Jahre länger.

Die Puppen, mit denen amische Kinder spielen dürfen, haben keine Gesichter. Alle Puppen mit Augen, Ohren und Mündern sind verboten. Der Aberglaube beruht auf der Tatsache, dass “alle vor den Augen Gottes gleich sind”. Die fehlenden Gesichtszüge beruhen auf den Vorgaben gegen geschnitzte Bilder in der Bibel.

Die meisten Amischen leben in Pennsylvania. Momentan gibt es dort mehr als 200 überdachte Brücken und im 19. Jahrhundert waren es sogar 1500. Lancaster County ist besonders berühmt für diese Brücken — es gibt dort mehr als 29 von ihnen und man kann sie sich bei geführten Touren außerhalb der amischen Gemeinden ansehen.

Die Amischen bauten überdachte Brücken, weil Holz vor rund 2 Jahrhunderten relativ günstig war und zum Bau eingesetzt wurde. Das Bauverfahren war vergleichsweise teuer. Man errichtete Dächer, um die Brücken vor dem Regen zu schützen und sie so beständiger zu machen.

Einige Gemeinden machen ihre Kultur zur touristischen Attraktion für Besucher. Viele richten Onlineshops ein, bei denen man sich Souvenirs kaufen kann; andere lassen Menschen auf ihren Wagen mitfahren. Man kann sogar in amischen Häusern übernachten.

“Ordnung”, die Bezeichnung für die Regeln der amischen Menschen, verbietet das Tragen von Schmuck. Aus diesem Grund tragen die Menschen keine Eheringe.

Die amischen Frauen schneiden sich nie die Haare. Stattdessen tragen sie diese oft in einem Dutt und verstecken sie unter einer Haube, da sie kein Aushängeschild darstellen sollen.

Glaubst du, du könntest all das aufgeben, was die Amischen aufgegeben haben? Schreibt deine Antwort unten in die Kommentare!

Bildnachweis der Vorschau Gabor Kovacs Photography / Shutterstock
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