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30+ Geheimnisse von Flugbegleitern, von denen Passagiere keine Ahnung haben

Flugbegleiter bei den besten Fluggesellschaften der Welt zu werden, ist schwieriger als an den renommiertesten Universitäten der Welt zu studieren. Es gibt bis zu 200 Bewerber für eine Stelle, und weniger als 1% absolvieren das Vorstellungsgespräch mit Erfolg. Zum Vergleich: Harvard nimmt viel mehr Studenten auf als Airlines Flugbegleiter einstellen. Was ist so cool an diesem Job und wie fühlt sich das Fliegen an, wenn man buchstäblich im Himmel lebt?

Wir von Sonnenseite haben mehrere Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter gefunden, die gerne über die Vor- und Nachteile ihres Jobs sprechen und einige Tipps und Tricks verraten (deshalb empfehlen wir euch, den gesamten Artikel zu lesen).

  • Jeder beginnt seine Karriere auf unterschiedliche Weise. Manche bezahlen die Schule selbst und versuchen dann, einen Job bei verschiedenen Unternehmen zu finden. Andere durchlaufen zunächst ein Casting, unterzeichnen einen Vertrag mit einer Fluggesellschaft, und absolvieren erst dann eine bezahlte Ausbildung, die vom künftigen Arbeitgeber bezuschusst wird. Danach sind die Flugbegleiter jedoch verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Jahren für das Unternehmen zu arbeiten, bevor sie ihren Job wechseln können. Sonst müssen sie eine Strafe zahlen.
  • Wenn Flugbegleiterinnen ihre Karriere beginnen, unterschreiben sie einen Vertrag, in dem sie sich verpflichten, in den nächsten drei Jahren keinen Mutterschaftsurlaub zu nehmen.
  • Flugbegleiter werden stundenweise bezahlt und erhalten zusätzlich etwas Geld für den Zielort des Fluges. Eine Stunde auf der Strecke Washington — New York und eine Stunde auf der Strecke Frankfurt — Sofia werden unterschiedlich vergütet. Es ist unmöglich, dass ein Flugbegleiter nur die am bestbezahlten Flüge bekommt: Die Fluggesellschaften stellen den Flugplan so zusammen, dass alle Mitarbeiter den gleichen Zugang zu den am schlechtesten und am besten bezahlten Flügen haben.
  • Im Durchschnitt verbringt ein Flugbegleiter etwa 90 Stunden pro Monat in der Luft. Die Flugstunden werden von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich definiert: In einigen Unternehmen beginnen sie, sobald die Triebwerke des Flugzeugs eingeschaltet werden, in anderen, wenn das Flugzeug auf der Startbahn beschleunigt.
  • Es gibt einen Arbeitsplan, bei dem die Flugbegleiter 18 Tage lang in der Nähe des Flughafens sein müssen: Sie könnten jederzeit für einen Flug eingeteilt werden, der zeitnah startet. Normalerweise passiert das an den Wochenenden und Feiertagen, wenn die Fluggesellschaften mehr Passagiere haben. Aber an den restlichen 12 Tagen des Monats können sie ihre Ruhe genießen.
  • In einigen Fluggesellschaften begrüßen Flugbegleiterinnen die Passagiere und begleiten sie mit hochhackigen Schuhen zu ihren Sitzen, aber während des Fluges tragen sie flache Schuhe, um keine Sicherheitsvorschriften zu verletzen.
  • Flugbegleiter nehmen oft Snacks mit, selbst wenn sie die Nacht nach dem Flug in einer anderen Stadt verbringen. In diesen Fällen bezahlen die Fluggesellschaften die Hotelzimmer und geben ihnen Geld für Essen und andere kleinere Ausgaben. Einige Mitarbeiter kaufen Souvenirs und gehen in der Stadt spazieren, aber viele sparen sich das zusätzliche Geld. Es kann eine beträchtliche Summe sein, wenn man es einen ganzen Monat lang nicht anrührt.
  • Alle 6 Monate müssen sich Flugbegleiter einer medizinischen Untersuchung unterziehen, um eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Das ist so etwas wie ein regelmäßiger Check-up, der den Besuch eines Augenarztes, eines Zahnarztes, eines Hautarztes, eine Röntgenaufnahme der Brust und des Kopfes sowie Bluttests auf HIV, Typhus, Syphilis und Hepatitis B und C umfasst. Menschen, die in der Vergangenheit operiert wurden oder chronische Krankheiten haben, können nicht als Flugbegleiter arbeiten.
  • Alle Impfungen sollten rechtzeitig durchgeführt werden. Ohne sie darf man nicht arbeiten.
  • Es kommt nicht auf die Körpergröße an, sondern auf die Fähigkeit, die höchsten Regale zu erreichen. Und der Body-Mass-Index ist wichtig. Deshalb werden Menschen, die zu dünn oder zu dick sind, nicht eingestellt.
  • Wenn einem Flugbegleiter übel wird, beginnt er während seiner Ausbildung mit dem Training seines Gleichgewichtssystems. Sie können einen normalen Bürostuhl benutzen: eine Minute drehen sie sich in eine Richtung, und in der nächsten Minute drehen sie sich in die andere Richtung. Diese Übung machen sie einen Monat lang jeden Tag, bis sie Fortschritte spüren.
  • Wenn eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter eine Uniform trägt, kann sie oder er in der Pause oder nach der Arbeit ins Café gehen und einen Kaffee trinken. Aber sie können den Kaffee nicht mitnehmen und damit auf dem Flughafen herumlaufen.
  • Bei Luxusfluggesellschaften dürfen Flugbegleiter keine Zahnspangen oder gar Zahnschutz tragen, und sie müssen ihre Zähne aufhellen, um die Passagiere mit ihrem perfekten Lächeln glücklich zu machen. Menschen mit sichtbaren Muttermalen dürfen nicht eingestellt werden.
  • Es gibt keine Trinkgelder für Flugbegleiter, aber einige Fluggesellschaften bieten Prämien für den Verkauf von Produkten aus dem Bordkatalog an.
  • Wenn ein Flug verspätet ist, arbeiten die Flugbegleiter nicht, d. h. sie verlieren Geld — nicht nur für diesen Flug, sondern auch für spätere Flüge, die für den gleichen Tag geplant waren. Im Gegensatz zu den Fluggästen erhalten die Flugbegleiter keine Entschädigung.
  • Während des Fluges ist die Handynutzung verboten: Es muss ausgeschaltet werden, sobald die Einweisung vor dem Flug beginnt, und es darf erst wieder eingeschaltet werden, wenn der Arbeitstag zu Ende ist oder eine lange Pause zwischen den Flügen liegt, wie z. B. während des Mittagessens.
  • Einige Fluggesellschaften stellen ihren Mitarbeitern kostenlose Unterkünfte zur Verfügung. So ziehen beispielsweise alle Flugbegleiter der Fluggesellschaft Emirates Airlines nach Dubai: Die Fluggesellschaft übernimmt alle Kosten für ihre Unterbringung, bietet ihnen eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Sauna und einen Wäscheservice, damit ihre Uniform immer in perfektem Zustand ist. Außerdem können sie einige ihrer Verwandten einladen, für jeweils 2 Monate bei ihnen zu wohnen.
  • Wenn sie am Boden sind, schlafen oder lernen die Flugbegleiter: Sie informieren sich über die neuen Vorschriften und Dokumente, trainieren an speziellen Trainingsgeräten, erweitern ihre Qualifikationen, absolvieren verschiedene Tests und Prüfungen und lassen sich gesundheitlich untersuchen. Für Beziehungen haben sie nicht viel Zeit.
  • Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter tragen immer Uhren mit Sekundenzeiger, um die Zeit im Auge zu behalten, wenn sie den Anweisungen der Piloten folgen.
  • Jeder Flugbegleiter auf dem Flug hat seine eigene Nummer, die seine Aufgaben definiert. Zum Beispiel gibt es 4 Flugbegleiter. 1L ist der leitende Flugbegleiter, der die Papiere ausfüllt und mit den Piloten und den Passagieren arbeitet. 1R arbeitet ebenfalls mit den Fluggästen, ist aber für das Essen, die Getränke und die Ausrüstung zuständig. 3L kümmert sich um die Erste-Hilfe-Kästen, Decken, Kissen, Servietten usw. und hilft auch bei der Betreuung der Passagiere in der Economy Class. 3R ist für den Verkauf von Produkten an Bord und die Vorbereitung der Essenswagen zuständig, kocht Tee und Kaffee und hilft auch bei der Betreuung der Passagiere in der Economy Class.
  • In Notsituationen sollen sich Flugbegleiter zunächst um sich selbst kümmern und dann den Passagieren helfen.
  • Alle Flugbegleiter können sehr gut schwimmen. Eine der Anforderungen bei Vorstellungsgesprächen ist die Fähigkeit, 20 bis 50 Minuten ohne fremde Hilfe zu schwimmen. Dies ist im Falle einer Wasserlandung erforderlich. Außerdem wird einem beigebracht, in jeder Situation zu überleben — vom Regenwald bis zum Gebirge.
  • Die Sitze der Flugbegleiter unterscheiden sich von den Sitzen der Passagiere. Sie sehen unbequem aus, sind aber in Bezug auf die Sicherheit besser: Sie stützen den Nacken, den Kopf und den Rücken besser, und die Gurte sind viel funktioneller. Diese Sitze sind schwerer und teurer. Hätten alle Passagiere diese Sitze, wären die Ticketpreise um ein Vielfaches höher.
  • Bei ihrer Arbeit in einem Flugzeug sind Flugbegleiter einer Strahlung ausgesetzt. Um sich so gut wie möglich zu schützen, wird ihnen gesagt, dass sie einen gesunden Lebensstil führen und sich regelmäßig ärztlich untersuchen lassen sollen. Nach dem Flug sollen sie die Vitamine C und E einnehmen und mehr Lebensmittel essen, die reich an den Vitaminen A, P und B sind.
  • Aktuelle Studien behaupten, dass ein ständiger Wechsel der Zeitzonen negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Infolgedessen wird der zirkadiane Rhythmus gestört, was dazu führt, dass man ständig essen und schlafen will, weil der Körper nicht den richtigen Rhythmus findet und in einem Zustand des ständigen Stresses lebt.
  • Haare und Nägel wachsen im Flugzeug schneller. Das liegt daran, dass es während des Fluges viel Vitamin D gibt (in dieser Höhe ist die Atmosphäre dünner und das Sonnenlicht liefert mehr Vitamin D), der Druck für den Körper ungewohnt ist und an der Produktion von Endorphinen, die durch den Aufenthalt im Flugzeug und die erfolgreiche Landung verursacht wird.
  • Außerdem verlangsamt sich der Stoffwechsel, weshalb die meisten Flugbegleiter im ersten Jahr ihrer Tätigkeit einige Pfunde zunehmen.
  • Flugbegleiter haben ihren eigenen Slang. Und das müssen nicht einmal Wörter sein. Wenn sie zum Beispiel ihrem Kollegen einen Finger zeigen, bedeutet das, dass sie Tee brauchen, und zwei Finger bedeuten Kaffee.
  • Die Passagiere verlassen das Flugzeug und beeilen sich, ihr Gepäck zu holen, um schneller nach Hause zu kommen. Die Flugbegleiter sehen zu, dass alle das Flugzeug verlassen, und nachdem sie es kontrolliert haben, gehen sie zu einer Nachbesprechung, bei der sie eine Kritik ihrer Arbeit hören. Erst danach können sie endlich nach Hause gehen.
  • Flugbegleiter haben Ausweise, mit denen sie für sich selbst, ihre Verwandten und Freunde Rabatte auf Flugtickets erhalten. Sogar Business-Class-Tickets sind für sie billiger.
  • Mit diesem Ausweis erhalten sie auch bei anderen Dienstleistungen wie Hotelübernachtungen und Restaurantbesuchen in ihrer Freizeit einen Rabatt. Die Flugbegleiter können sich in jedem Land der Welt ohne Visum mehrere Stunden bis zu mehreren Tagen aufhalten, vorausgesetzt, sie reisen aus beruflichen Gründen.
  • 99% des Lebens von Flugbegleitern sind verplant. Selbst an ihren freien Tagen müssen sie körperlich in Form bleiben, sich um ihr Aussehen kümmern und sogar gut riechen. Nur im Urlaub können sie sich ein wenig entspannen.
  • Sie haben einen langen Urlaub — bis zu 72 Tage, und sie können in den Vorruhestand gehen. Es gibt fast keine Personalfluktuation. Die Luftfahrt ist ein Leben in ständiger Bewegung, außerhalb von Zeitzonen und Ländern. Es ist wirklich schwer, danach wieder “auf den Boden” zurückzukommen, oder einen anderen Job zu finden, der die gleichen Emotionen und das gleiche Adrenalin bietet wie diese Arbeit.
  • Menschen in verschiedenen Berufen haben bestimmte Aberglauben. Manche Flugbegleiter glauben zum Beispiel, dass sie vor einem Flug keinen Knopf annähen dürfen, weil sich der Flug dann verspätet. Und manche glauben, wenn der erste Passagier, der an Bord kommt, ein Mann ist, wird der Flug problemlos ablaufen.

Bonus: Was ein normaler Passagier vor dem Abfug wissen sollte

  • Man kann Wasser mit an Bord nehmen, wenn man es in eine Flasche aus Lebensmittelpolymer füllt. Der Scanner des Sicherheitsdienstes wird die Flüssigkeit in der Flasche nicht sehen können.
  • Damit das Essen wegen der Druckveränderungen nicht geschmacklos erscheint, ist es immer übermäßig gesalzen, und die Menschen werden vom Alkohol viel schneller betrunken. Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, weil man im Flugzeug Alkohol getrunken hat, ist höher als die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz zu sterben.
  • Weibliche Flugbegleiterinnen haben ihre eigenen Schminktechniken: Sie müssen ihr Gesicht stark befeuchten, weil die Luft im Flugzeug trocken ist, und sie dürfen nur sehr haltbare Schönheitsprodukte verwenden, die die Haut oft stark austrocknen. Während des Fluges verwenden sie Thermalwasser, um ihre Haut zu erfrischen, und in den Pausen helfen Feuchtigkeitsmasken aus. In der Handtasche einer Flugbegleiterin wird man niemals matte Cremes oder Puder finden.

Welche Frage würdet ihr gerne einem Flugbegleiter stellen?

Bildnachweis der Vorschau tupperware_taraz_ilona / instagram
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