Sonnenseite
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Man hat den größten Planeten im Universum gefunden

— Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem. Mehr als tausend-dreihundert Erden könnten wir in diesen Gasriesen stecken. Er ist sogar doppelt so groß wie alle Planeten des Sonnensystems zusammen!

Ich weiß, das klingt gigantisch und ich habe tolle Neuigkeiten für dich! Vor kurzem hat ein Astronomen-Team durch das Subaru-Teleskop und das Hubble-Weltraumteleskop der NASA einen noch viel größeren Planeten entdeckt.

Es ist ein Jupiter-ähnlicher Protoplanet, der einen sehr jungen Stern namens AB Aurigae umkreist. Der Stern befindet sich wahrscheinlich noch in der Entstehung und dürfte dann nicht älter als fünf Millionen Jahre sein.

Zum Vergleich: Unsere Sonne ist vier Komma sechs Milliarden Jahre alt. Der junge Stern liegt etwa fünfhundert-dreißig Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild des Fuhrmann.

Und dieser Stern wird von einer dichten Gas- und Staubscheibe umgeben. Diese Scheibe nährt das Wachstum des Sterns. Später bilden sich aus dem, was von dieser Scheibe übrig ist, Elemente des Planetensystems: Planeten, Zwergplaneten, Kometen, Asteroiden — du hast es erfasst.

Und jetzt zurück zu unserem neu entdeckten Planeten. Wie gesagt, er ist ein Gasriese, der neun-mal massereicher ist als Jupiter! Ein Koloss, kaum vorstellbar, stimmt’s?

Der Planet AB Aurigae B braucht fünfhundert-achtundachtzig Erdenjahre, um eine Runde um seinen Mutterstern zu drehen. Wahrscheinlich, weil er fast hundert Astronomische Einheiten von ihm entfernt ist.

Du fragst dich vielleicht, warum die Entdeckung dieses Planeten so interessant ist? In der Astronomie wird er gefeiert, weil er sich auf eine sehr bizarre Weise gebildet hat. Naja, eigentlich ist der Gasriese noch dabei!


Du fragst dich vielleicht, warum die Entdeckung dieses Planeten so interessant ist? In der Astronomie wird er gefeiert, weil er sich auf eine sehr bizarre Weise gebildet hat. Naja, eigentlich ist der Gasriese noch dabei!

Aber jetzt wissen wir, dass es noch viel mehr Möglichkeiten gibt, wie sich Planeten bilden können. Und wir können davon ausgehen, dass es in unserer Milchstraßengalaxie wahrscheinlich noch viele andere Planetensysteme gibt.

— AB Aurigae B ist aber nicht der größte Exoplanet, der bisher entdeckt wurde. Zweitausend fünf fand ein Astronomen-Team einen mysteriösen Weltraumkörper, der den Namen GQ Lupi B bekam. Er umkreist seinen jungen Stern in einer ziemlich großen Entfernung — zweieinhalb Mal weiter weg als Pluto von der Sonne.

Forschungsgruppen kamen zu dem Schluss, dass es sich bei dem Objekt entweder um einen Planeten oder um einen braunen Zwerg handelt, was im Grunde nur ein winziger Stern ist. Aber wenn GQ Lupi B ein Planet ist, dann wäre er der größte, der bisher entdeckt wurde — mit einem Radius, der dreieinhalb Mal so groß ist wie Jupiters!

— Der größte Stern, den wir kennen, heißt UY Scuti. Der Radius dieses Roten Überriesen ist tausend-siebenhundert Mal größer als der der Sonne! Wenn es dir gelänge, UY Scuti im Zentrum des Sonnensystems zu platzieren, würden seine Ränder weit über die Umlaufbahn des Jupiters hinausreichen!

Was den Staub und das Gas angeht, die vom Stern ausströmen, die würden weit über die Umlaufbahn von Pluto hinausgehen. Das ist die vierhundert-fache Entfernung zwischen Sonne und Erde!

— Was ist ein schwarzes Loch im Weltraum. Genau, ein Ort, an dem die Anziehungskraft so stark ist, dass nicht einmal das Licht entkommen kann. Und warum ist die Schwerkraft dort so stark? Weil die Materie auf einen winzigen Raum gepresst wird.


Es gibt sogar supermassive Schwarze Löcher, die Millionen Mal so groß sein können wie die Sonne. Sie sitzen oft im Zentrum einer Galaxie. Das massivste Schwarze Loch, das in der Astronomie bisher entdeckt wurde, heißt TON sechshundert achtzehn. Seine Masse entspricht der von sechsundsechzig Milliarden Sonnen!

— Zweitausend zehn entdeckte ein Astronomen-Team mit Hilfe des Fermi-Teleskops ein riesiges Etwas in der Milchstraße. Es sah aus wie riesige Materie-Klumpen, die man aber nur in bestimmten Wellenlängen des Lichts sehen konnte.

Sie sind etwa fünfundzwanzig-tausend Lichtjahre groß! In der Wissenschaft glaubt man, dass diese Blobs — man nannte sie Fermi Bubbles — vom zentralen Schwarzen Loch unserer Galaxie erzeugt worden sein könnten.


— Der Weltraum wirkt extrem leer, stimmt’s? Aber es gibt Orte, da gibt es gar nichts. Wie der Supervoid im Sternbild Eridanus, den man zweitausend vier entdeckte. Der leere Raum erstreckt sich über eine Fläche von eins Komma acht Milliarden Lichtjahren. Eine Größe, die kaum vorstellbar ist. Und da gibt es wirklich nichts, kein Gas, kein Staub, kein Stern, nicht mal dunkle Materie!

— Ein Nebel im Weltraum ist eine riesige Wolke aus Gas und Staub. Manche Nebel entstehen, wenn sich ein Stern dem Ende seines Lebens nähert und eine Menge Gas und Staub ausstößt. Andere wiederum entstehen, wenn sich neue Sterne bilden.

Der größte Nebel, den wir kennen, ist der Tarantelnebel. In seiner längsten Ausdehnung misst er über tausend-achthundert Lichtjahre. Dieser Nebel, der auch als Dreißig Doradus bekannt ist, ist etwa hundertsiebzig-tausend Lichtjahre von der Erde entfernt.

Anders als ihr Namensvetter ist der Tarantelnebel nicht gefährlich. Ganz im Gegenteil — sie ist eine stellare Kinderstube! Das heißt, es ist eine Region, in der viele Sterne geboren werden. Es ist sogar das aktivste Sternentstehungsgebiet in unserer galaktischen Nachbarschaft!

— Zweitausend einundzwanzig trat der größte Komet, den wir je gesehen haben, in unser Sonnensystem ein. Er hat einen Durchmesser von hundert-siebenunddreißig Kilometer und sein eisiger Kern ist fünfzig-Mal größer als der Kern des vorherigen Rekordhalters.

Dieser Eindringling ist sogar hunderttausend-mal massereicher als die Durchschnitts-Kometen. Den Eindringling nannte man übrigens auch Bernardinelli-Bernstein und er ist so groß, dass man ihn anfangs als Kleinplaneten einstufte!

Hast du Angst, dass er auf die Erde stürzt? Brauchst du nicht! Er wird nicht näher als ein bis zwei Milliarden Kilometer an unseren schönen Planeten herankommen. Und das auch nicht vor zweitausend einunddreißig.
Könnte es Kometen geben, die noch größer sind? Wahrscheinlich! Der Gedanke daran ist erschreckend, stimmt’s?

— Es gibt viele bizarre Dinge im Universum und die Nukleare Pasta gehört dazu. Wenn es sie wirklich gibt, sind diese Nudeln das stärkste, was es im gesamten Universum gibt.

Die Nukleare Pasta bildet sich aus den Überresten erloschener Sterne, die zu spaghettiartigen Knäueln zusammengepresst werden. Theoretisch können die Dinger brechen, aber nur, wenn du einen zehn-Milliarden-Fachen Druck ausübst, mit dem du auch Stahl brechen könntest.

— Pulsare kennst du. Das sind diese kugelförmigen Weltraumobjekte von der Größe einer Großstadt wie München. Und sie haben mehr Masse als die Sonne, strahlen aber nur zwei schmale Lichtstrahle in entgegengesetzte Richtungen aus.

Dann gibt es noch Schwarze Witwen-Pulsare. Die fressen, genau wie der Namensvetter, die Spinne — ihre Partner auf. Er ist ein leichter Brauner Zwergstern. Je mehr Material der Pulsar verbraucht, desto langsamer dreht er sich. Die Energie, die der Neutronenstern dabei verliert, lässt seinen Begleitstern schrumpfen.

— Haumea ist ein Zwergplanet aus dem Kuipergürtel. Das ist ein donutförmiger Ring von Objekten, der um unser Sonnensystem kreist, knapp hinter der Umlaufbahn von Neptun.
Dieser Zwergplanet hat eine bizarre, längliche Form und zwei Monde. Ein Tag auf diesem Planeten dauert nur vier Stunden, was ihn zum schnellsten rotierenden Objekt im Sonnensystem macht.

Aber das Geheimnisvollste an Haumea ist, dass der Planet einen dünnen, vierundsechzig Kilometer breiten Ring um sich herum hat. Woraus besteht er? Woher kommt er? Niemand weiß es. Er könnte das Ergebnis einer Kollision sein, die in der fernen Vergangenheit stattfand.

— Der achtzehnt-hellste Stern am Nachthimmel ist Fomalhaut und der sieht gruselig aus. Er wird “das Auge Saurons” genannt, weil er von einem Ring aus Staub und Trümmern umgeben ist, der den Stern wie ein riesiges Auge aussehen lässt, das dir direkt in die Seele starrt.

Dieser gruselige Stern ist doppelt so groß wie die Sonne und ist fünfundzwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt. Im Verhältnis zu den üblichen Entfernungen im Weltall ist das gar nicht mal so weit.


— Schau dir mal diesen “Schmetterling” an. Seine Flügelspannweite beträgt mehr als drei Lichtjahre! Und die Struktur im Inneren dieses Nebels ist eine der kompliziertesten, die bisher beobachtet wurde. Der Zentralstern des Nebels ist ein Weißer Zwerg, der unglaubliche zweihundert-fünfzigtausend Grad Celsius heiß ist.

Das bedeutet, dass er aus einem anderen gigantischen Stern entstanden ist, der fünfmal so groß gewesen sein muss wie die Sonne. Am Äquator wird der Weiße Zwerg von einer dicken Scheibe aus Staub und Gas umgeben, weshalb seine Struktur wie eine Sanduhr aussieht — oder eben wie ein Schmetterling.


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