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Taucher entdeckten etwas Unglaubliches in der Nähe der Titanic

Vor hundert-zehn Jahren ist die Titanic gesunken. Es scharen sich viele Geheimnisse um das berühmteste Schiffswrack der Welt. Von diesem Wrack sind nicht nur Taucher und Wissenschaftler fasziniert, sondern Titanic-Fans weltweit. Ich vermute, dass es dafür auch einen Grund gibt. Seit die Titanic gesunken ist, haben verschiedene Expeditionen die tiefen Gewässer des Nordatlantiks durchkämmt, um das Wrack zu finden.

Aber es wurde erst vor relativ kurzer Zeit entdeckt, und zwar vor siebenunddreißig Jahren. Seitdem gab es mehrere Expeditionen, die das Wrack erforscht und untersucht haben. Neunzehnhundert achtundneunzig entdeckte der Taucher Paul Henry Nargeolet einen seltsamen Fleck in der Nähe des Titanic-Wracks. Mit einem Sonar empfing er eindeutige Signale. Da unten am Boden des Atlantiks in der Nähe des Wracks war etwas Riesiges. Sechsundzwanzig Jahre lang konnte niemand herausfinden, was das für ein Fleck war.

Die Sonarbilder zeigten, dass da unten noch etwas von beträchtlicher Größe sein muss. In der Wissenschaft glaubte man, dass es ein Schiffswrack sein könnte. Bis vor kurzem war dieser mysteriöse Fleck noch ein Rätsel. Aber dann gelang es einem Taucher-Team, das Gebiet zu lokalisieren, wo der Fleck geortet wurde. Es war kein gesunkenes Schiff, sondern ein riesiges Korallenriff, in dem es nur so wimmelte von Leben.

Das mysteriöse Fleck-Rätsel wurde durch die Exkursion von OceanGate Expeditions gelöst. Das ist ein Unternehmen, das sich aufs Tiefseetauchen spezialisiert hat. Man war verblüfft, dass es in fast dreitausend Meter Tiefe Leben gibt. Das Riff ist kompakt und vital. Dort gibt es Schwämme, Bambuskorallen, Kaltwasserkorallen, Langusten und auch Fische. Das Korallenriff wurde erstmal Nargeolet-Fanning Ridge genannt, um das Tauchteam zu ehren, das es entdeckt hat.

Du denkst jetzt vielleicht, an der Entdeckung ist doch nichts Besonderes dran, aber überleg mal. Dort, wo das Schiffswrack der Titanic liegt, ist es dunkel. Bis dort runter dringt kein Sonnenlicht. Die einzigen Lichtquellen da unten sind biolumineszierende Fische. Dem Tauchteam von OceanGate zu Folge wird diese Entdeckung in der Nähe des Titanic-Wracks die Untersuchung des Lebens in der Tiefsee grundlegend beeinflussen. Und sie wollen damit weitermachen. Zweitausend dreiundreißig will OceanGate eine weitere Expedition da runterschicken. Sie suchen erfahrene Taucher, die an diesen spannenden Entdeckungen teilnehmen möchten. Hast du Interesse, die Wunder der Titanic zu erforschen?

Das Wrack der Titanic ist Gegenstand vieler aktueller Studien. All die Jahre des Datensammelns haben zu interessanten Projekten geführt. Zum Beispiel kann man den Zerfall der Titanic in einer Drei-D-Animation sehen. Die Simulation zeigt, wie die Titanic aussah, als sie neunzehnhundert zwölf im Atlantik sank, bis hin zum heutigen Zustand des Wracks.

Falls du nicht das Leben eines zurückgezogenen Einsiedlers führst, wirst du sicher von der tragischen Nacht des vierzehnten April gehört haben. Der größte Ozeandampfer der Welt, die RMS Titanic, auch bekannt als das unsinkbare Schiff, stach zu ihrer ersten Reise von Europa nach Nordamerika in See. Die Geschichte besagt, dass das Schiff einen Eisberg rammte und in wenigen Stunden gesunken war. Mehr als tausend fünfhundert Menschen kamen dabei ums Leben. Viele Leute konnten sich nicht erklären, was mit dem Schiff passierte. Wie konnte denn ein unsinkbares Schiff so leicht zerbrechen? Vielleicht ist das einer der Gründe, warum diese Tragödie die Leute so viele Jahre lang beschäftigt hat.

Erst neunzehnhundert fünfundachtzig wurde der Standort der Titanic entdeckt. Das Schiff wurde vom Team des Ozeanografen Robert Ballard gefunden. Und diese Entdeckung erschütterte die Welt. Die wissenschaftliche Gemeinschaft und normale Leute rund um den Globus waren fasziniert, was aus dem berühmtesten Schiff der Welt geworden war.

Leider war Ballards Expedition wegen der damaligen Technik extrem begrenzt. Sie konnten nicht die ganze Titanic sehen, sondern nur den Rumpf und das Deck. Aber sie konnten etwas besonders Wichtiges erkennen. Was auch immer das Unglück hervorgerufen hatte, das Schiff war tatsächlich in zwei Hälften gebrochen, bevor es sank. Ballard wollte wissen, wie man die Trümmer des Schiffes vor dem weiteren Verfall bewahren und einige Gegenstände bergen konnte, die überall auf dem Meeresgrund verstreut lagen.

Stell dir mal vor, du warst einer der ersten Menschen, die die Titanic sahen, Jahre nachdem sie auf dem Meeresgrund gesunken war. Ballard sagte dazu, es war schockierend und emotional. Um das Wrack herum entdeckte der Meeresforscher viele kleine Gegenstände und auch persönliche Sachen. Es war die erste Expedition zur Titanic, aber nicht die letzten.

Du kennst James Cameron. Vielleicht nicht persönlich, aber du weißt, dass er ein großer Fan der Titanic ist. Seinen Film Titanic hast du bestimmt gesehen, bei dem er Regie geführt hatte. Für den Film ist er übrigens etwa dreiunddreißig Mal zum Schiffswrack getaucht.
Cameron engagierte ein Team von Fachleuten, die das Wrack analysierten und bewerteten. Kleiner Fun-Fact am Rande: Cameron willigte nur ein, den Film zu drehen, damit er das Wrack so oft besuchen konnte, wie er wollte. Er war wahrscheinlich öfter da unten, als jeder andere. Daher ist es kein Wunder, dass Cameron maßgeblich an der Entwicklung der Studien zur Erhaltung des Schiffswracks beteiligt war. Der Filmemacher selbst hat die Entwicklung des Tiefsee-Filmens erst ermöglicht.

Ich hatte doch anfangs gesagt, dass der Ort, wo das Wrack liegt, dunkel ist. Und die Sicht unter Wasser ist natürlich ganz anders als an der Oberfläche. Während der Expeditionen musste Licht erzeugt werden, um wenigstens ein paar Meter weit sehen zu können. Und unter diesen Bedingungen ein ganzes Wrack im Detail zu filmen, war gar nicht so leicht!

Bei seinen Erkundungen des Schiffswracks steuerte Cameron ein Roboterfahrzeug, das mit hochauflösenden Kameras ausgestattet war. So konnten auch Räume in der Titanic gefilmt werden, die niemand zuvor gesehen hatte.

Aber was das Filmen erschwerte, war, dass das Wrack mit rotem Rost bedeckt war. Gute Bilder vom Schiff zu bekommen, war also nicht so einfach. Dazu musst du nämlich wissen, dass die Farbe Rot unter Wasser nicht so gut reflektiert, was dem eifrigen Film-Team ziemlich zu schaffen machte. Aus der Ferne sah alles aus wie rot-braunes Wachs, das über das Wrack getropft war. Natürlich sind diese Eiszapfen-förmigen Strukturen kein Wachs. Es sind Kolonien von Mikroorganismen, und zwar Eisen-fressende Bakterien. Nicht gut für ein Schiffswrack.

Analysen zeigen, dass auf der Titanic heute eine größere Artenvielfalt lebt, als zur Zeit, als sie über das Wasser schipperte. Wer hätte gedacht, dass wenn ein Schiff sinkt, es seine Bakterien gleich mitnimmt?

Naja, wenn man so darüber nachdenkt, ergibt das schon Sinn. Die Oberfläche des Planeten weist eine andere Artenvielfalt auf als der Meeresgrund. Man weiß, dass an den Rümpfen der Schiffe verschiedene Arten von Meeresleben von der einen Seite der Erde zur anderen geschippert werden. Was man aber nicht wusste, war, dass das auch in die vertikale Richtung gilt. Das heißt: Wenn ein Schiff sinkt, nimmt es viel mehr mit als nur seine eigene Struktur. Die Bakterienarten, die die Titanic auf den Grund des Ozeans brachte, gab es dort vorher nicht. Man kann also davon ausgehen, dass wenn die Bakterien von der Oberfläche unter den harten Bedingungen am Meeresgrund noch existierten, auch Bakterien von unten nach oben geholt werden können.

Die roten, rostig aussehenden Mikroorganismen, die die Titanic erobert haben, zerstören das Wrack zusehends. Diese Kolonien können zwischen zweihundert und dreihundert Kilo Eisen am Tag fressen, was die Titanic zu einem kolossalen Buffets macht.

Seit der Entdeckung, gibt es viele Spekulationen über die Lebenserwartung des Schiffswracks. Einige schätzten, dass das Wrack wegen der Wachstumsrate dieser Bakterien nach etwa fünfzig Jahre weg sein wird. Aber keine Panik! Laut Camerons Forschungsteam wird das Wrack nicht einfach verschwinden. Zumindest nicht in nächster Zeit.

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