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10 Momente am Filmset, die den Film zu etwas Besonderem machen

Laut einer Umfrage gab es in der Filmbranche eine große Veränderung — 36% der Leute gaben an, Filme lieber zu Hause zu schauen, wohingegen 14% das Filmerlebnis im Kino bevorzugten. Fest steht jedenfalls, dass ein guter Film das Publikum mit einer spannenden Handlung und ansprechenden Bildern in seinen Bahn zieht — ganz gleich, ob man den Film zuhause im Wohnzimmer oder auf der Kinoleinwand schaut. Oft verleihen erst die Schauspieler dem Drehbuch eine persönliche Note. Aber auch können zum Beispiel Einblicke hinter die Kulissen das Filmerlebnis zu etwas Besonderem machen.

Sonnenseite hat 10 faszinierende Momente recherchiert, die während Film-Dreharbeiten passierten und unsere bisherige Sicht auf die Charaktere verändern könnten.

1. Chris Hemsworth küsste seine Frau in der Schlussszene von Thor: The Dark Kingdom

Am Ende des Films reiste der asgardische Donnergott Thor zurück auf die Erde, um Dr. Jane Foster (gespielt von Natalie Portman) zu besuchen. In dieser Szene küssen sich die beiden leidenschaftlich. Den Fans ist es vielleicht aufgefallen, dass die Knutscherei auf dem Bildschirm etwas mehr Feuer hatte als üblich. Und das lag daran, dass Hemsworth in Wirklichkeit seine Frau Elsa Pataky küsste. Sie sprang für Portman ein. Damals konnte die Black Swan-Darstellerin nicht zu den Nach-Dreharbeiten kommen, also musste das Team improvisieren.

In einem Video erzählte Hemsworth, dass man daher jemand anderes für die Kussszene wählen musste. Da hatte Hemsworth die glorreiche Idee, dass seine Frau einspringen könnte, denn schließlich war sie zu dem Zeitpunkt quasi um die Ecke des Filmsets. Seine Idee ging auf — die romantische Szene wirkte viel realer. Hemsworth kommentierte scherzhaft: “Somit brauche ich ihr nicht zu erklären, wie mein Tag bei der Arbeit gelaufen ist, wenn ich mal jemand anderen küssen muss.”

2. Bei Stephanie Beatriz setzten während der Aufnahme ihres Solo-Lieds für Encanto die Wehen ein.

Oft wird ein Film erst durch das Engagement der Schauspieler zu etwas Besonderem. Und im Falle von Stephanie Beatriz trifft diese Hingabe zu ihrem Handwerk auf jeden Fall zu. Nicht nur, dass sie während der Dreharbeiten zum Film schwanger war, sondern sie nahm auch Mirabel Madrigals Lied auf — und das gerade, während die Wehen einsetzten. Lustigerweise lautete der Titel des Lieds, “Auf ein Wunder warten”. Zufälligerweise (er)wartete die Schauspielerin ihr eigenes kleines Wunder.

Beatriz gab bekannt, dass sie am Tag der geplanten Aufnahmen schon Wehen hatte, sie aber nicht das Disney Produktionsteam in Alarmbereitschaft versetzen wollte. Daher dachte sie sich: Augen zu und durch — in der Hoffnung, dass das Baby erst nach der Aufnahme zur Welt kommen würde. Der Filmregisseur, Byron Howard, verlautbarte, dass sie natürlich wussten, dass das Baby bald kommen könnte. Jedoch glaubten sie nicht, dass es denn so bald war. Gleich am Tag darauf gebar Beatriz ein gesundes kleines Mädchen.

3. In Martin Scorseses GoodFellas: Drei Jahrzehnte in der Mafia hatte seine Mutter einen Gastauftritt und kochte sogar leckeres Essen.

Von einem Kriminalfilm erwartet man eigentlich keine kultige Kochszene. Aber einmal mehr beweist Scorsese seine herausragenden Fähigkeiten als Regisseur im Film GoodFellas: Drei Jahrzehnte in der Mafia. In diesem Film hatte er auch ein wenig Hilfe von seiner Mutter Catherine. Diese hatte einen Kurzauftritt als Mutter des Gegenspielers Tommy DeVito (gespielt von Joe Pesci). Frau Scorsese gab aber nicht nur ihre Schauspielkünste preis, sondern auch ihre Kochkünste.

In einer der Gefängnisszenen, bereitete sie ihre selbstgemachte Fleischsauce zu. Diese war so herausragend gut, dass die Zuschauer diese nachkochen wollten (glücklicherweise ist das Rezept online verfügbar). Laut Scorsese trug die Anwesenheit seiner Mutter und ihr selbstgekochtes Essen dazu bei, am Filmset eine natürlich familiäre Atmosphäre zu erzeugen. “Meine Mutter behandelte alle wie echte Familienmitglieder. Weil wir uns schon ewig kennen, waren es für sie einfach die Freunde ihres Sohnes, die einen Film zusammen drehten”, so Scorsese.

4. Auf seine Rolle in Guardians of the Galaxy bereitete sich Chris Pratt auf recht lustige Weise vor.

Chris Pratt, der in der Sitcom Das Grünflächenamt mitspielte, und sich dadurch einen Namen als alberner Schauspieler machte, hat seinen Sinn für Humor auch im Film Guardians of the Galaxy bewiesen. Der Regisseur James Gunn verriet in einem Tweet, dass Pratt in seiner Rolle als Star-Lord immer dann, wenn er seine Weltraumwaffe abfeuerte, “pew pew”-Geräusche von sich gab.

Diese recht liebenswerte Angewohnheit des Schauspielers könnte auch zu mehreren Nach-Dreharbeiten beigetragen haben. Aber Gunn fügte hinzu, dass ihm das nichts ausmachte. Und in der Tat war dies sogar eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Auch hat Chris Pratt damit wohl zu viel Gelächter und guter Stimmung am Set beigetragen.

5. Emma Watsons Haustier verstarb während der Dreharbeiten zu Harry Potter und der Stein der Weisen. Die Filmcrew stand ihr bei.

Nachdem die Darsteller der Harry-Potter-Reihe 8 Filme miteinander gedreht haben, verbindet sie zweifellos ein ganz besonderes Band. Im Harry-Potter-Special zum 20-jährigen Jubiläum erinnerten sich Emma Watson, Rupert Grint und Daniel Radcliffe liebevoll daran, wie sie sich während der Produktion umeinander kümmerten. Watson, alias Hermine, sagte einmal in einer Rede, dass sie am Filmset eine “Ersatzfamilie” gefunden habe.

Als Watsons Hamster aus Kindertagen starb, halfen ihr die Schauspieler und die Crew durch ihre Trauer. Da dies genau während der Dreharbeiten passierte, fertigten die Bühnenbildner einen winzigen Sarg an, der mit Samt ausgekleidet war und auf dem “Millie” (der Name des Hamsters) eingraviert war. Grint erinnerte sich daran, dass die Darsteller sogar “ein paar Worte sagten”. Dies beweist, dass die Chemie, die man auf dem Bildschirm spürt, auch im echten Leben besteht.

6. Arnold Schwarzenegger half während der Dreharbeiten zu Die totale Erinnerung — Total Recall seinem Co-Star, der mit persönlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Im Film ist Michael Ironsides Rolle namens Richter der Gegenspieler von Arnold Schwarzeneggers fiktiver Rolle namens Quaid. Aber hinter den Kameras waren die beiden Schauspieler tatsächlich gute Freunde. Berichten zufolge bemerkte Schwarzenegger, dass Ironside zwischen den Aufnahmen oft telefonierte. Schwarzenegger erfuhr schließlich, dass die Schwester seines Co-Stars schwer krank war.

Ironside erzählte Schwarzenegger, wie traurig es ihn machte, dass er nicht mit seiner Schwester sprechen könne (damals gab es weder Internet noch Handys). Da bot der ehemalige Bodybuilder seine Hilfe an. In seinem Wohnwagen hatte Schwarzenegger nämlich ein Telefon. Ironside erzählte, wie sehr ihn Schwarzeneggers aufrichtige Anteilnahme und Sorge um seine Schwester berührt hatten. Das war der Moment, der ihre Freundschaft festigte.

7. Was wir als gruselige Korridorszene aus Shining kennen, war in Wirklichkeit der Kinderstar Danny Lloyd, der jede Menge Spaß am Fahrrad hatte.

Danny Lloyd war beim Dreh des Horrorstreifens erst 5 Jahre alt. Um Danny zu schützen, verriet der Regisseur Danny die Handlung des angsteinflößenden Films jedoch nicht. Deshalb hat Danny Lloyd auch nur positive Erinnerungen an die Filmproduktion, so zum Beispiel eine Eiersuche zu Ostern oder dass er mit seinen Co-Stars Erdnussbutterbrote aß.

Lloyd erinnert sich daran, dass er total aufgeregt war, als er in einer besonders furchterregenden Szene den Hotelflur mit seinem “Fahrrad” entlang radelte. Er war aber nicht wegen der furchterregenden Szene aufgeregt, sondern weil er drinnen mit seinem Fahrrad fahren durfte. Wenn wir mutig genug sind, uns den Horrorklassiker noch einmal anzusehen, ist der Film vielleicht gar nicht mehr so furchteinflößend — denn wir wissen nun, dass Danny ja eigentlich viel Spaß dabei hatte, die Korridore entlang zu radeln.

8. Während Tom Cruise einen waghalsigen Stunt für Mission: Impossible — Phantomprotokoll machte, erklärte er seiner Familie seine Liebe.

Die Mission Impossible-Filmreihe strotzt nur so vor immer atemberaubenden und waghalsigen Actionszenen. So auch der vierte Teil. Dieser enthält nämlich einige der wildesten Stunts, die Tom Cruise je gemacht hat. In der Rolle des Spion Ethan Hunt, erklomm Tom Cruise das höchste Gebäude der Welt — den knapp 828 Meter hohen Burj Khalifa. Um zur Spitze zu gelangen, kletterte Cruise für den Stunt anscheinend eine Reihe von Aufzügen und circa 60 Meter hohe Leitern hoch.

Die Spitze des Bauwerks zu erreichen, ist eine ziemlich außergewöhnliche Leistung. Daher nutzte Cruise die Zeit dort oben. Offenbar schrieb er die Namen seiner Kinder und damaligen Frau Katie Holmes auf und schrieb weiters, dass er sie liebe. Damit hat er die Messlatte wirklich hoch gelegt!

9. Die Neffen von Jennifer Lawrence spielten in der Schlussszene von Die Tribute von Panem — Mockingjay Teil 1 mit.

Zur Zufriedenheit der Fans endete die Filmreihe mit einer ruhigen und friedlichen Aufnahme von Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Joshua Hutcherson) sowie ihren beiden Kindern. Lawrence verriet später, dass dies ein ganz besonderer Moment für sie war, da die Kinder in der Szene nämlich ihre Neffen waren.

Der ältere Junge, der neben Peeta zu sehen ist, war ihr ältester Neffe namens Bear. Und jener in ihren Armen war der 9 Monate alte Theo. Die Schauspielerin erzählte, dass die Anwesenheit ihrer Familie in der Szene einen wunderbaren Abschluss für die Figur darstellte, der sie so viele Jahre lang Leben eingehaucht und ihr ans Herz gewachsen war.

10. Das Lied zu dem John Krasinski und Emily Blunt in einer Szene von Ein ruhiger Ort tanzten, hatte eine ganz besondere Bedeutung für die beiden.

Krasinski erklärte, dass der Film ein “Liebesbrief” an seine Kinder sei. Und zwar weil der Film zeigt, was Eltern durchmachen, um ihre Kinder zu schützen. Der Film enthält ebenfalls Anspielungen, die auf die liebevolle Beziehung zu seiner Frau hindeuten. Diese spielt übrigens auch die Hauptrolle.

In einer emotionalen Szene tanzt das Paar ganz leise zu Neil Youngs Liebeslied aus den 1990er Jahren, “Harvest Moon”. Offenbar hat man sich nicht ohne Grund dafür entschieden, diese Melodie in den Film mitaufzunehmen. Krasinski gab bekannt, dass zwei ihrer guten Freunde zu diesem Lied heirateten und dass es die perfekte Wahl für eine Szene ohne Dialoge sei.

Aber halt, da gibt es noch mehr! Die Fans, die Krasinskis Karriere kennen, merkten an, dass jene Szene, in der die Ohrstöpsel geteilt werden, ihnen seltsam vertraut vorkam. Die Fans wiesen darauf hin, dass es sich hier wohl um eine subtile Anspielung des Schauspielers auf seine frühere Sitcom The Office handeln könne. Denn nämlich einer der süßesten Momente der Serie ist jener, in dem Jim (Krasinski) die Ohrhörer mit Pam (Jenna Fischer) teilt.

Sind dir solche Kleinigkeiten aus anderen Filmen bekannt? Durch einen Blick hinter die Kulissen werden Filme oft noch interessanter. Welches Beispiel hat dich am meisten überrascht?

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