10 Schauspieler und Schauspielerinnen, die fast einen Film aufgegeben hätten (wir sind froh, dass sie es nicht getan haben)

Wenn ein Film auf die große Kino-Leinwand kommt, sehen wir das Ergebnis jahrelanger Arbeit, bei der Dutzende von Menschen mit Leib und Seele an der Verwirklichung einer Idee gearbeitet haben. Die Wahrheit ist, dass die Filmindustrie, so glamourös sie auch erscheinen mag, sehr anstrengend sein kann. Insbesondere für die Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich oft in Situationen wiederfinden, die von unangenehm bis zu einer echten Gefahr für ihre Gesundheit führen können. Um ihrer Karriere willen haben sie jedoch beschlossen, ihre Rollen beizubehalten. Und zu ihrem Glück sind sie zu Ikonen der Popkultur geworden.

Bei Sonnenseite haben wir diese Geschichten zusammengetragen, in denen Schauspielerinnen und Schauspieler kurz davor waren, ihre Rollen aufzugeben. Aber am Ende haben sie mit dieser Rolle eine ihrer denkwürdigsten Leistung abgeliefert.

1. Emma Watson als Hermione Granger in Harry Potter und der Orden des Phönix

Der Dokumentarfilm Harry Potter: Rückkehr nach Hogwarts ist jetzt auf HBO Max zu sehen. In diesem spricht das gesamte Team, das hinter der Saga des berühmtesten Zauberers der Welt steht, über seine Erfahrungen mit dem Film. Das Team verriet unter anderem, dass Emma Watson nicht sicher war, ob sie für den fünften Harry-Potter-Teil zurückkehren würde. Sowohl das Produktionsteam als auch der damals neue Regisseur David Yates waren daher sehr beunruhigt. Der Hintergrund war, dass es für die Schauspielerin überwältigend war, in so jungen Jahren ein weltberühmter Star zu werden. Interessanterweise gab Schauspielerkollege Rupert Grint, der in acht Filmen Ron Weasley spielte, zu, dass es ihm genauso ging wie Emma.

“Ich glaube, ich hatte Angst”, verrät Watson in einem Gespräch mit Grint in der Dokumentation. “Ich weiß nicht, ob du jemals das Gefühl hattest, dass es einen Wendepunkt gab, an dem du gesagt hast: ’Das ist jetzt für immer.’”

“Ich würde sagen, ich hatte ähnliche Gefühle wie Emma”, antwortet Grint. “Ich habe darüber nachgedacht, wie mein Leben aussehen würde, wenn ich den Film verlassen würde. Aber wir haben nie darüber gesprochen. Ich denke, jeder hatte sein eigenes Tempo. Wir genossen diesen Moment. Damals kam es uns nicht in den Sinn, dass wir alle ähnliche Gefühle hatten”.

2. Ian Mckellen als Gandalf in Der Hobbit: Eine unerwartete Reise

Mckellens Darstellung des grauen Zauberers in der ersten Herr-der-Ringe-Trilogie wird immer noch von Jung und Alt gleichermaßen gelobt. Als seine Rückkehr im Prequel angekündigt wurde, konnten die Fans der epischen Geschichte ihre Begeisterung kaum zügeln. Allerdings war Mckellens Rückkehr nicht so “episch”, wie die Zuschauer vielleicht denken. Der Schauspieler musste einen Großteil seiner Szenen isoliert auf einer grünen Leinwand spielen, da es notwendig war, den Größenunterschied zwischen dem Zauberer und den Hobbits hervorzuheben. Mckellen gefiel es nicht, von der Besetzung isoliert zu sein. Diese Erfahrung hätte ihn fast dazu gebracht, auszusteigen. Um jedoch zu zeigen, wie wichtig der Schauspieler für die Saga war, rief Regisseur Peter Jackson den “Gandalf Appreciation Day” (Tag der Wertschätzung für Gandalf) ins Leben, so dass Ian Mckellen die Rolle weiterhin übernahm.

Im DVD-Kommentar zum Film erzählte Ian von seinen unangenehmen Erfahrungen bei den Dreharbeiten zum ersten Teil von Der Hobbit.

“Ich war ziemlich unglücklich... und ich dachte: ’Ist es an der Zeit, die Schauspielerei ganz aufzugeben, wenn ich mit diesen Schwierigkeiten nicht zurechtkomme?’ (...) Es war so erschütternd, unangenehm und schwierig, dass ich dachte: ’Ich will in diesem Film nicht mitspielen, wenn ich das tun muss. Das ist nicht mein Beruf. Ich schauspielere zusammen mit anderen Menschen, nicht allein”.

3. Jim Carrey in Der Grinch

Carreys Erfahrung in der Rolle der berühmten Weihnachtsfigur war eine reine Tortur. Das Problem lag am Kostüm und dem Make-up, welches acht Stunden in Anspruch nahm. Und zu allem Überfluss beschreibt der Schauspieler die Rolle des Grinch als wenn man “lebendig begraben” wäre. Glücklicherweise half Brian Grazer, ein Freund des Produzenten, Carrey, diese Unannehmlichkeiten zu überstehen, indem er gut aß, fernsah und Zigaretten wie nie zuvor rauchte. Carrey sprach über seinen ersten Drehtag bei der Graham Norton Show im Jahr 2014 wie folgt:

“Der erste Tag dauerte achteinhalb Stunden, und ich ging zurück in meinen Wohnwagen und steckte mein Bein durch die Wand. Ich habe Ron Howard (dem Regisseur des Films) gesagt, dass ich den Film nicht drehen kann.”

4. Mark Ruffalo als Matt Flamhaff in 30 über Nacht

Die Geschichte der Teenagerin Jenna Rink, die auf magische Weise zu einer 30-jährigen Frau wird, ist heute ein Klassiker unter den romantischen Komödien. Das liegt vor allem an der großartigen Chemie zwischen Mark Ruffalo und Jennifer Garner auf der Kino-Leinwand. Wegen einer bestimmten Szene, dem “Thriller”-Tanz, wäre Ruffalo jedoch fast vom Set gegangen.

Gardner verriet auf Instagram theSkimm , dass Ruffalo damit überfordert war, die ikonische Choreografie zu Michael Jacksons Klassiker zu lernen. Er wusste nicht wie man tanzt, was die Szene zu einer sehr unangenehmen Erfahrung machte.

“Bei unserer ersten Probe, ich glaube, es waren Mark, Judy (Greer) und ich am Set. Judy und ich tanzten schon mit jungen Jahren und der arme Mark wusste das nicht”, verriet Garner dem Publikum. “Er kam herein und hasste es so sehr, diesen Tanz zu proben, dass er fast aus dem Film ausgestiegen wäre.”

5. Michelle Rodríguez als Lety Ortiz in Fast & Furious

Die Beziehung zwischen Lety Ortiz und Dominic Toretto (Vin Diesel) trug dazu bei, dass die Handlung dieser Saga ihren Lauf nimmt. Seltsamerweise hatten die Drehbuchautoren ganz andere Pläne als im ersten Film. Eigentlich war geplant, dass Leticia Toretto untreu sein sollte. Diese Idee gefiel Rodriguez überhaupt nicht. 2017 erzählte sie The Daily Beast, wie sie der Produktion mit ihrer Kündigung drohte, falls sie die Geschichte von Lety und Dom nicht ändern würden.

“Sie folgten einfach dem Format, ohne sich Gedanken über die Realität zu machen. Ist es realistisch, dass ein Latina-Mädchen, das mit einem Alpha-Männchen zusammen ist, ihn mit einem süßen Kerl betrügt? Ich musste ein Machtwort sprechen”, erklärte Rodriguez. “Im Grunde habe ich geweint und gesagt: ’Ich höre auf’ und ’Verklagt mich bitte nicht! Es tut mir leid! Aber ich kann das nicht vor Millionen von Menschen tun’.” “Mein Ziel als Schauspielerin ist es, einen Traum zu leben. Und ich träume nicht davon, untreu zu sein. Du etwa?”

6. Mike Myers als Wayne Campbell in Wayne’s World

Die Szene, in der Wayne und sein Freund Garth (gespielt von Dana Carvey) zum Beat von Queens “Bohemian Rhapsody” headbangen, ist zu einer der kultigsten Szenen des Comedy-Kinos geworden. Wäre Myers nicht so hartnäckig gewesen, dieses Stück zu verwenden, wäre die Szene nicht so geworden, wie wir sie kennen. Die Produzenten hatten eigentlich Guns N’ Roses für Wayne und Garths Duo im Sinn, als sie durch die Stadt fuhren. Myers drohte zu kündigen, wenn Queen nicht im Film zu sehen wäre. Am Ende bekam er seinen Willen.

“Ich dachte, es sei ein Meisterwerk. Also habe ich sehr, sehr hart dafür gekämpft. Und irgendwann habe ich gesagt: ’Gut, ich bin raus, ich will diesen Film nicht machen, wenn es nicht Bohemian Rhapsody ist’”, so der Schauspieler im Podcast WTF With Marc Maron.

7. Chris Hemsworth als Kevin Beckman in Ghostbusters

Das Ghostbusters-Reboot von 2016 war sowohl bei den Kritikern als auch an den Kinokassen ein absoluter Misserfolg. Chris Hemsworth wusste schon vor der Veröffentlichung, dass die Dinge nicht gut aussehen. Der Schauspieler erzählte Variety, dass er mit seiner Rolle des Sekretärs Kevin Beckman unzufrieden war und dem Regisseur Paul Feig gedroht hatte, aus dem Film auszusteigen, wenn keine Änderungen am Drehbuch vorgenommen werden. Letztendlich wurde das Drehbuch nicht geändert, aber Feig überzeugte Hemsworth, indem er zuließ, dass er so viel er wollte in seiner Rolle improvisieren konnte. Wir alle kennen das Ergebnis.

8. Jeremy Renner als Hawkeye in Avengers

Es ist schwer, aufzufallen, wenn man von Wesen mit übermenschlichen Kräften umgeben ist. Für Renner als Teil des ersten Superhelden-Mega-Crossovers im Kino war dies jedoch kein Problem. Was den Schauspieler störte, war die Tatsache, dass seine Figur das geistig kontrollierte Opfer des Bösewichts Loki war. Er schlug sogar vor, Hawkeye zu töten, wenn das seine Aufgabe im Film sein sollte, verriet er auf einer Comic Con in London. Außerdem zwang ihn die Geburt seiner Tochter, einige Prioritäten zu überdenken, und so bat er Marvel in hitzigen Gesprächen um mehr Zeit für sie. Das erzählte der Schauspieler dem Magazin Men’s Health.

“Sie lehrte mich, den Mut zu haben, zu sagen: ’Zur Hölle mit allen. Das ist meine Zeit mit meiner Tochter’. Ich sagte: ’OK, ändere mich. Ich werde hier bei meiner Tochter sein.’ Es war ziemlich hart.”

9. Natalie Portman als Jane Foster in Thor: The Dark Kingdom

Es ist bekannt, dass Marvel zu der mehrfach ausgezeichneten Schauspielerin ein schlechtes Verhältnis hatte. Nach ihrem ersten Auftritt in Thor wollte Portman nichts mehr mit Superhelden zu tun haben. Die Regisseurin Patty Jenkins überzeugte sie jedoch, für die Fortsetzung zurückzukehren. Allerdings musste sie das Filmset aufgrund kreativer Differenzen mit Marvel kurzzeitig verlassen. Da sie vertraglich verpflichtet war, konnte Portman aber nicht mehr von Bord gehen und kehrte nur widerwillig als Thors Geliebte zurück. Nichtsdestotrotz kommt der vierte Thor-Film im Jahr 2022 in die Kinos und Natalie Portmans Name ist bereits in der Besetzung bestätigt. Es scheint, dass die Differenzen ausgebügelt wurden.

10. Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen in Die Tribute von Panem — Hunger Games

Die Hunger Games-Saga wurde ein weltweiter Erfolg, sowohl wegen ihrer dystopischen Welt als auch wegen der denkwürdigen Darbietungen ihrer Darsteller, insbesondere von Jennifer Lawrence. Zu diesem Zeitpunkt war sie diejenige, die eine der ersten weiblichen Hauptrollen in einer Action-Saga spielte. Die Schauspielerin verriet jedoch gegenüber USA Today, dass sie von der Größe des Projekts eingeschüchtert war. Am Ende war es ihre eigene Mutter, die sie umstimmte, indem sie Jennifer eine “Heuchlerin” nannte.

“Sie sagte zu mir: ’Du bist eine Heuchlerin, weil du immer sagst, dass dir die Größe von Filmen egal ist’”, verriet Lawrence. “Als ich noch unabhängige Filme drehte, sagten alle zu mir: ’Warum machst du nie einen Studiofilm? Ich sagte: “Weil mir die Größe des Films egal ist. Ich interessiere mich für die Geschichte. Und meine Mutter sagte: ’Jetzt hast du eine Geschichte, die dir gefällt, und du willst sie nicht wegen der Größe machen.”

Glaubst du, dass diese Filme ohne die Beteiligung all dieser Schauspielerinnen und Schauspieler die gleiche Wirkung gehabt hätten? Sag es uns in den Kommentaren.