So unterschiedlich sind die Regeln für königliche Familien von Land zu Land
Es ist kein Geheimnis, dass das Leben einer Königin oder eines Königs nicht so süß ist, wie es in Märchen dargestellt wird. Königin sein bedeutet nicht nur, schöne Kleider und eine Krone zu tragen, sondern auch, strenge Regeln und Traditionen zu befolgen, die seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar Jahrhunderten, bestehen. Derzeit gibt es 26 Monarchien auf der Welt, und jede Königsfamilie hat andere Regeln und Werte.
Sonnenseite hat ein wenig recherchiert und verglichen, wie sich die Regeln von Land zu Land, also von Monarchie zu Monarchie unterscheiden. Einiges davon war eine große Überraschung.
1. Einen Bürgerlichen heiraten
In der Vergangenheit war es Königen nicht erlaubt, Bürgerliche zu heiraten, aber heute hat sich diese Regel in vielen Monarchien geändert. Kate Middleton zum Beispiel, die jetzt den Titel Herzogin von Cambridge trägt, war eine Bürgerliche, bevor sie Prinz William heiratete.
In Japan ist das jedoch nicht der Fall — dort kann ein weibliches Mitglied der kaiserlichen Familie keinen Bürgerlichen heiraten, ohne ihren Titel aufzugeben, so wie es bei Prinzessin Mako der Fall war. Außerdem muss ein Bürgerlicher, der eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzt, diese aufgeben, bevor er einen Königlichen heiratet.
2. Einen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten
Da immer mehr Länder die gleichgeschlechtliche Ehe legalisieren, ist die Frage berechtigt, ob die Royals einen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten dürfen und ob dieser dann auch Mitglied der königlichen Familie wird.
In den Niederlanden, dem ersten Land, das 2001 die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert hat, haben sich die Regeln für gleichgeschlechtliche Beziehungen erst vor kurzem geändert: davor durften die Royals keinen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten, ohne ihren königlichen Status aufzugeben.
Es ist nicht bekannt, ob die Mitglieder des britischen Königshauses einen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten dürfen. Im Jahr 2012 gab es einen Versuch, ein Gesetz zu schaffen, das Menschen jeden Geschlechts, die mit Royals verheiratet sind, einen Ehrentitel verleihen würde, aber es wurde nicht verabschiedet. Lord Ivar Mountbatten, ein Cousin von Elisabeth II., der offen schwul und verheiratet ist, wird oft zitiert, wenn es um die gleichgeschlechtliche Ehe unter Royals geht, obwohl er kein Mitglied der britischen Königsfamilie ist.
3. Von Bürgerlichen berührt werden
Es ist eigentlich verboten, die Mitglieder des britischen Königshauses zu berühren, es sei denn, der oder die Royal hat den Handschlag initiiert. Diese Regel wird aber nicht mehr so ernst verfolgt, denn wir sehen, wie die Royals fröhlich Prominente und sogar Fans begrüßen.
Diese Regel gilt nicht für das spanische Königshaus, wo es üblich ist, eine Person zur Begrüßung auf die Wange zu küssen. Die Royals nehmen an dieser kulturellen Tradition ohne Probleme teil.
4. Einen regulären Job haben
Es ist kein Geheimnis, dass die Mitglieder des britischen Königshauses keine Jobs außerhalb ihres Titels als Royal haben dürfen. Meghan Markle musste ihre Karriere als Schauspielerin aufgeben, als bekannt wurde, dass sie mit Prinz Harry verlobt ist. Das Gleiche geschah mit Grace Kelly, die nie wieder in Filmen mitspielte, nachdem sie Prinzessin von Monaco geworden war.
In den Niederlanden dürfen die Royals ohne Probleme normale Jobs ausüben. König Willem-Alexander arbeitet zum Beispiel als Verkehrspilot, sein Bruder, Prinz Constantijn, und seine Frau haben ebenfalls normale Jobs, unter der Bedingung, dass diese Jobs ihnen nicht in die Quere kommen, falls “die Krone sie braucht”.
In Schweden wurde dem Ehemann von Prinzessin Madeleine ein königlicher Titel angeboten, aber er lehnte ab, weil er seine Karriere nicht aufgeben wollte. Seine Entscheidung stieß auf keine Einwände oder Kontroversen.
5. Engagement in der Politik
Mitglieder des britischen Königshauses dürfen sich weder in die Politik einmischen noch ihre Meinung zu politischen Themen äußern. Dieselbe Regel gilt auch in vielen anderen Ländern (z. B. in Norwegen), wo die Royals traditionell eher als Aushängeschilder denn als tatsächliche Führer fungieren.
In Thailand kündigte Prinzessin Ubol ihre Kandidatur für das Amt des Premierministers 2019 an, wurde aber schnell disqualifiziert, da ihr jüngerer Bruder, der König von Thailand, dies für unangemessen hielt.
In Brunei fungiert der Sultan als Premierminister des Landes. Und in Spanien engagierte sich Herzogin Luisa Isabel Álvarez de Toledo in der Politik.
Welches Land mit einer Monarchie hat deiner Meinung nach die lockersten Regeln? Würdest du da Königin oder König sein wollen?