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Wie Freddie Mercury aufgrund seiner Zähne veralbert wurde, wer seine Liebhaber waren, und wie er seine letzten Tage verbrachte

Farrokh Bulsara wurde am 5. September 1946 geboren. 76 Jahre später ist er noch immer eine ikonische Rock-Legende, die nicht nur zu Lebzeiten ein Phänomen war, sondern auch ein Vermächtnis hinterlässt, das auch noch in vielen Generationen bewundert werden wird. Um diesen Anlass, ein dreiviertel Jahrhundert Freddie Mercury, zu feiern, möchten wir seine Karriere in diesem Artikel noch einmal aufrollen und näher beleuchten. Wie wurde er zu dem, der er war? Wen liebte er? Wie verbrachte er seine letzten Tage?

Wir von Sonnenseite glauben fest daran, dass manche Menschen dazu bestimmt sind, Geschichte zu schreiben. Hier sind einige wenige bekannte Fakten über diese Musiklegende.

Er wurde mit zusätzlichen Zähnen geboren — eine Superkraft, die ihm zu der Anerkennung verhalf, die ihm zustand.

In seiner Jugend war Freddies Spitzname Bucky, eine Anspielung auf das englische Wort “bucktooth” für seine etwas hervorstehenden Zähne. Tatsächlich besaß er einige zusätzliche Zähne, ließ diese aber nie entfernen, da er befürchtete, ohne sie seinen beeindruckenden, 4 Oktaven umfassenden Stimmumfang, zu verlieren. Bereits mit 7 Jahren nahm Freddie Klavierstunden und trat 5 Jahre später seiner ersten Band, “The Hectics” bei.

Am 2. Juni 1969 erhielt Freddie die britische Staatsbürgerschaft und zog bald darauf mit seiner Familie nach England. Nach seinem Abschluss an einer Kunstschule trat er verschiedenen Bands bei und verkaufte gleichzeitig antike Kleidung und Schals auf dem London Market. All das tat er neben seinem Job als Gepäckabfertiger am Flughafen Heathrow.

“Wenn ich auf der Bühne bin, bin ich extrovertiert. Im Inneren jedoch bin ich ein ganz anderer Mann.” — Freddie M.

Courtesy Everett Collection / East News

1970 ersetzte Farrokh nach dessen Rückzug den Sänger der Band Smile. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits mit den anderen Bandmitgliedern befreundet gewesen. Unter ihnen Gitarrist Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor. Aus Smile wurde Queen — der Rest ist Geschichte.

Nun ja, ganz so einfach war es dann noch nicht. Zu dieser Zeit nannte sich Farrokh Bulsara in Freddie Mercury um. 3 Jahre nach Gründung der Band veröffentlichten sie ihre ersten beiden Alben Queen und Queen II, in denen sie Elemente des Heavy Metal und des Glam Rocks mischten — bis dato jedoch noch ohne Charterfolge. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und das sollte sich auch für Queen bewahrheiten: Ihr drittes Album Sheer Heart Attack eroberte weltweit die Hitlisten.

Ihr Song “Bohemian Rhapsody” vom Album A Night at the Opera wurde größtenteils von Freddie geschrieben, stand mehr als 9 Wochen an der Spitze der britischen Single-Charts und ist auch heute noch extrem beliebt. Im Jahr 1977 folgten “We Are the Champions” und “We Will Rock You” und schon in den frühen 80er-Jahren galten Queen als internationales Phänomen.

KYDPL KYODO/Associated Press/East News

Das Live Aid Concert 1985 gilt als einer der Meilensteine in der Karriere der Band. Vor 72.000 Live-Zuschauern und weiteren fast 2 Milliarden vor den Fernsehgeräten, bot die Band eine unfassbare Show und Freddie dominierte die Bühne und das Publikum wie kein zweiter. Heute gilt das Konzert als das Beste aller Zeiten.

Freddie hatte zwei besondere Beziehungen — eine mit Mary und eine mit Jim.

Freddie berichtete, im Laufe seines Lebens mehrere Partner gehabt zu haben. Unter ihnen gab es jedoch zwei, die besonders hervorstachen. Mercury traf Mary Austin 1969 und das Paar verlobte sich im Jahr 1973. Er widmete ihr zudem den Song “Love of My Life”.

Jahre später, als Freddie seine Gefühle Männern gegenüber nicht mehr leugnen konnte, gestand er Marry, dass er bisexuell sei. Mary sagte darüber später: “Diesen Moment werde ich nie vergessen. Ich weiß noch, wie ich zu ihm gesagt habe: ’Nein, Freddie, ich glaube nicht, dass du bisexuell bist. Ich glaube, du bist schwul.’”.

All meine Liebhaber haben mich immer gefragt, warum sie Mary nicht ersetzen können. Aber das ist eben einfach unmöglich”, sagte Mercury 1985 in einem Interview. “Mary ist mein einziger Freund und ich will auch keinen anderen. Für mich war sie meine inoffizielle Ehefrau. Für mich war es wie eine Ehe. Wir glauben an einander, das reicht mir.” Die enge Beziehung der beiden hielt bis zu seinen letzten Lebenstagen an.

Links zu sehen ist Jim Hutton, Freddies Lebensgefährte.

Seinen Freund und Lebenspartner Jim Hutton, einen in Irland geborenen Friseur, lernte Freddie in den 80ern in einem schwulen Nachtclub kennen. Die beiden waren 7 Jahre zusammen und Jim stand bis zum Schluss an Freddies Seite. Als sich Freddie ihm das erste Mal annäherte, hatte Jim keine Ahnung, wie berühmt er war. Es war zwar keine Liebe auf den ersten Blick, jedoch führte das Paar ein glückliches und ruhiges Leben zusammen. Jim erinnerte sich: “Er liebte seine Katzen. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, legten wir uns zusammen auf die Couch und er massierte meine Füße und fragte mich, wie mein Tag war.”

Freddie schwieg in der Öffentlichkeit zunächst über seine HIV-Diagnose. Sie hielt ihn jedoch nicht davon, seiner Leidenschaft, der Musik, nachzugehen.

ASSOCIATED PRESS/East News

Gegen 1987 erhielt Mercury seine HIV-Diagnose, sprach diese in der Öffentlichkeit jedoch nicht an. Er sagte immer: “Ich möchte niemanden belasten, indem ich ihm von meiner Tragödie erzähle.” Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Verbreitung des Virus weltweit gerade auf dem Höhepunkt und es gab leider noch keine Behandlungsmöglichkeiten. Zudem war eine solche Erkrankung mit einem gesellschaftlichen Stigma verbunden. Die Rock-Legende hatte bereits viele Freunde durch AIDS verloren und gehofft, es würde ihn nie selbst betreffen.

Im darauffolgenden Jahr fiel den Fans auf, dass es Freddie nicht gut ging. Als Queen 1990 einen wichtigen britischen Award entgegennahmen, wirkte Freddie sehr kränklich.

Trotz seines schlechten Zustandes arbeitete Freddie noch bis zum Schluss weiter.

Obwohl es ihm seine HIV-Erkrankung nicht leicht machte, versuchte Freddie, den Mut nicht zu verlieren. Immer wenn es ihm möglich war, ging er für 1-2 Stunden ins Studio und sagte laut Brian May: “’Schreib mir mehr. Schreib noch mehr. Ich möchte das einfach nur singen und wenn ich weg bin, könnt ihr es fertigstellen.’ Er hatte wirklich keine Angst.”

Im letzten je veröffentlichten Musikvideo von Queen zu “These Are the Days of Our Lives”, wirkte Freddie bereits dünn und zerbrechlich, unterhielt uns aber bis zum Schluss, etwa mit seiner Weste mit Katzenaufdruck. Am Ende des Videos sieht Freddie direkt in die Kamera und singt (zu Deutsch frei übersetzt): “Das waren die Tage unseres Lebens, es gab nur so wenige schlechte Dinge. Diese Tage sind jetzt alle vergangen, aber eine Sache stimmt noch immer; ich suche und finde noch immer deine Liebe!”

Freddie ging mit seiner Diagnose nur einen Tag vor seinem Tod im November 1991 an die Öffentlichkeit:

“Nachdem es in der Presse zu vielen Spekulationen gekommen ist, möchte ich bestätigen, dass ich HIV-positiv, und an AIDS erkrankt bin. Um die Privatsphäre derer zu schützen, die mir nahe stehen, hatte ich mich dazu entschlossen, diese Informationen nicht zu veröffentlichen. Jedoch ist die Zeit nun gekommen, dass meine Freunde und Fans auf der ganzen Welt die Wahrheit erfahren und ich hoffe, dass ihr alle gemeinsam mit mir und meinen Ärzten, sowie allen Betroffenen weltweit gegen diese schreckliche Krankheit kämpft.”

Freddie Mercury verstarb am 24. November mit nur 45 Jahren. Wir werden sein Vermächtnis nie vergessen. Auch die Musik seiner Band Queen wird noch Jahrzehnte, Jahrhunderte und hoffentlich auch die Jahrtausende überdauern. Freddie, wir verneigen uns und danken dir auf ewig für jeden Gänsehautmoment, den du uns bereitet hast.

Kennst du den Text zu “Bohemien Rhapsody”? Wann hast du das erste Mal von Queen gehört? Welche Frage würdest du Freddie stellen? Lasst uns zusammen das Leben von Freddie feiern!

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