11 außergewöhnliche Hochzeitstraditionen in Indien, die man kaum glauben mag
Indische Hochzeiten sind nicht nur bunte und ausgelassene Feiern, sondern sie folgen auch strengen Traditionen und Ritualen. So wird etwa das Hochzeitsdatum anhand des Horoskops des Brautpaares bestimmt. Einige Regeln besagen zudem, wie die Braut an diesem Tag aussehen sollte. Dazu zählen ein rotes anstatt ein weißes Kleid, rotes Pulver auf der Stirn und komplizierte Henna-Designs auf den Füßen und Händen.
Wir von Sonnenseite haben einige dieser besonderen Hochzeitstraditionen in Indien für dich zusammengestellt.
1. Am Tag ihrer Hochzeit tragen Frauen Nasenringe.
Am Tag ihrer Hochzeit tragen Frauen üblicherweise “Nath” genannte Nasenringe als Symbol ihrer Ehe. Es wird typischerweise an einem Nasenloch getragen und ist durch eine Goldkette mit dem Ohr verbunden.
2. Das Hochzeitsdatum wird durch Astrologie bestimmt.
In der Kultur der Hindu spielt Astrologie eine große Rolle. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die westliche Art der Astrologie, sondern um eine vedische, bei der es mehr um Karma und Dharma geht. Hindus glauben, dass eine Ehe, die anhand des Horoskops des künftigen Brautpaares geplant wird, lang und glücklich sein wird.
3. Braut und Bräutigam tauschen Kränze aus.
Eines der wichtigsten Rituale bei einer indischen Hochzeit ist das Austauschen von Kränzen. Im Altertum galt dieser Tausch als Annahme des Hochzeitsantrages. Das Brautpaar reicht einander Gebinde aus hellen und süßlich duftenden, blühenden Blumen. Heute ist es ein Symbol von Liebe und Respekt zueinander.
4. Eine Frau kann einen Baum oder Topf “heiraten”.
In Indien können Frauen nicht nur einen Menschen, sondern auch einen Baum oder Topf heiraten. Diese ungewöhnliche Praxis hat einen kulturellen Hintergrund.
Wird eine Frau in eine bestimmte Periode hineingeboren, unter dem Planeten Mars (Mangala), wird sie zu einer “Manglik”. Unter Hindus gibt es den Aberglaube, dass Menschen, die unter diesen Umständen geboren wurden, später Pech in der Ehe oder im Haushalt haben werden. Daher können Manglik-Frauen vor ihrer echten Ehe einen Baumstumpf oder Topf “heiraten”, um so den “Fluch” abzuwehren. Nach dem Ritual wird das gewählte Objekt später, zusammen mit seinem Unglück, zerstört.
5. Die Füße des Bräutigams werden mit Milch und Honig gewaschen.
Wenn der Bräutigam zu Besuch kommt, führt in einigen gujaratischen Gemeinden die Mutter der Braut ein ungewöhnliches Ritual durch: Sie wäscht die Füße des Bräutigams mit Milch und Honig. Eine solche Mixtur nennt sich Madhuparka. Dieses Ritual ist eine uralte Methode, um Gäste zu begrüßen.
6. Das Haar der Braut wird mit rotem Pulver versehen.
Wenn eine Frau heiratet, wird ihr Haar mit einem roten oder orange-roten Kosmetikpulver namens Sindoor versehen. Dies gilt bereits seit langer Zeit als Zeichen für den Ehestatus und viele Frauen tragen es auch nach ihren Hochzeiten noch.
7. Der Bräutigam kann mit Tomaten beworfen werden.
In einigen Regionen in Uttar Pradesh kann es sein, dass der Bräutigam und seine Freunde mit Tomaten beworfen werden, anstatt Blumen entgegenzunehmen. Die Menschen glauben, dass eine Ehe, die mit einem solch unangenehmen Erlebnis beginnt, nur zu einer tiefen Liebe führen kann.
8. Die Hände und Füße der Braut werden mit Henna bemalt.
Mehendi ist die wohl bekannteste Tradition bei indischen Hochzeiten. Vor der Hochzeit verziert die zukünftige Braut ihre Hände und Füße mit komplizierten Henna-Designs. Dieses Ritual wird vollzogen, wenn sich die Braut und ihre Familie versammeln. Man denkt, dass Henna für Fruchtbarkeit sorgt und dem Paar böse Geister vom Hals hält.
9. Eine Braut kann kein weißes Kleid tragen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, kann eine Braut in Indien kein weißes Kleid tragen, da diese Farbe in der Kultur der Hindu üblicherweise beim Trauern getragen wird. Stattdessen tragen die Frauen farbenfrohe, sogenannte Saris. Meist entscheiden sie sich für die Farbe Rot, welcher in der indischen Kultur viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, insbesondere in Anbetracht der Religion des Paares. Bei christlich indischen Hochzeiten kann die Braut und sogar der Bräutigam Weiß tragen.
10. Die Mutter der Braut zieht dem Bräutigam an der Nase.
Bei gujaratischen Hochzeiten gibt es eine lustige Tradition: Die Mutter der Braut zieht dem Bräutigam auf eine freundliche und verspielte Art an der Nase. Dadurch erinnert die Schwiegermutter das neue Familienmitglied daran, dass er, da er schließlich um die Hand ihrer Tochter anhält, demütig bleiben muss. Der Bräutigam muss sich unterdessen aus ihrem Griff befreien.
11. Die Braut wirft Reis über ihren Kopf.
Am Ende der Hochzeit gibt es noch das letzte Ritual namens Vidaai. Dieses wird vollzogen, damit sich die Braut von ihren Eltern “verabschieden” kann. Während des Vidaai muss die Braut Reis über ihren Kopf werfen und ihre Mutter, die hinter ihr steht, muss diesen fangen. Es ist zudem eine symbolische Art, um sich bei seinen Eltern für alles zu bedanken.
Was hältst du von diesen indischen Hochzeitstraditionen? Hast du vielleicht ein paar coole Bilder oder Geschichten über indische Hochzeiten parat? Teile es mit uns in den Kommentaren!