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15+ japanische Schulregeln, die sogar Einheimische in Erstaunen versetzen

Japan steckt voller Überraschungen, die für Ausländer immer wieder für Erstaunen sorgen. So beginnt ein Schuljahr im Land der aufgehenden Sonne nicht im August, sondern bereits im April, und endet im März. Doch das ist längst nicht der einzige interessante Aspekt des japanischen Schulsystems.

Sonnenseite wollte mehr darüber erfahren, wie das Leben japanischer Schüler aussieht. Welche besonders untypische Schulregel es in Japan gibt, erfährst du in unserem Bonus am Ende.

  • Die Grundschule besuchen japanische Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse an. Die Klassen werden jedes Jahr neu zusammengesetzt und die Lehrer ausgetauscht, damit die Schüler neue Menschen kennenlernen können.
  • Während der 6-jährigen Grundschulzeit haben die Schüler ähnliche Schultaschen, die sogenannten ’randoseru’. In sehr konservativen Schulen tragen die Mädchen rote Randoserus, und die Jungen tragen schwarze. Doch diese Farbregelung gilt nicht überall.
  • Laut Einheimischen tragen viele Erstklässler gelbe Hüte, damit die Menschen sie schon von weitem als solche erkennen können.
  • An einigen Schulen sind die Schüler selbst für die Sauberkeit in der Schule verantwortlich. Nach Unterrichtsschluss säubert jede Klasse ihr eigenes Klassenzimmer, und die diensthabenden Kinder putzen die Toiletten und reinigen die Spielplätze.
  • Sobald die Kinder in der Schule sind, stellen sie ihre Straßenschuhe in den Schließfächern ab und ziehen uwabaki an — spezielle weiße Hausschuhe, die von allen getragen werden, unabhängig von Alter oder Geschlecht.
  • Auch Eltern die in die Schule kommen, müssen ihre Starßenschuhe gegen diese Hausschuhe tauschen, selbst wenn es draußen warm und trocken ist.
  • Nach der 6. Klasse wechseln die Schüler in die weiterführende Schule, die insgesamt 3 Jahre dauert. Ab diesem Zeitpunkt tragen die meisten japanischen Schüler eine vorgeschriebene Uniform.
  • In einigen japanischen Schulen gilt für Schülerinnen das Tragen von Rock mit Kniestrümpfen als Vorschrift, weshalb sie sogar im Winter keine Strumpfhose tragen dürfen. Nachdem sich eine Schülerin bei der Schulleitung über diese ungerechte Vorschrift beschwert hatte, sagte man ihr, dass man ihre Meinung respektiere, aber sie kurz vor ihrem Abschluss stünde und diese Vorschrift nur noch ein wenig länger hinnehmen müsse.

Japanische Schulen haben strenge Vorgaben was das Erscheinungsbild der Schüler angeht. In den meisten Schulen ist es Jungen verboten, sich die Schläfen zu rasieren. Einzig Lehrer dürfen solch eine Frisur in der Schule tragen.

  • An vielen Schulen ist es Mädchen verboten, Make-up zu verwenden. Einige Schulen haben in jedem Klassenzimmer eine Flasche mit Mizellenwasser, damit Lehrer/innen Mädchen mit Make-up dazu zwingen können, dieses aus dem Gesicht zu entfernen.
  • Nahezu die Hälfte aller Schulen schreibt vor, dass Mädchen glattes schwarzes Haar haben müssen. Erfüllt ihr Haar diese Anforderungen nicht, muss nachgewiesen werden, dass ihr Haar nicht gefärbt oder gelockt wurde. Dazu muss das Mädchen ein von ihren Eltern unterschriebenes ’Echthaar-Zertifikat’ sowie Fotos aus ihrer Kindheit vorlegen.
  • Das Gymnasium umfasst die Klassen 10 bis 12. Für den Übergang in die 10. Klasse müssen die Schüler eine Aufnahmeprüfung absolvieren.
  • Auf dem Stundenplan eines typischen Gymnasiasten stehen sowohl Pflicht- als auch Wahlfächer. Zum Pflichtteil gehört ein einjähriger Hauswirtschaftskurs, der die Schüler auf das Familienleben vorbereitet. Dabei lernen die Schüler zu kochen, einen Haushalt zu führen und über die Bedeutung der Familie zu diskutieren.
  • Als Wahlfächer werden manchmal Fischerei und Landwirtschaft angeboten.
  • Die Hälfte aller Gymnasiasten besucht zusätzlich zum Pflichtunterricht Vorbereitungskurse, um sich auf die Zulassungsprüfungen der Universitäten vorzubereiten.
  • An fast allen Schulen gibt es monatlich eine morgendliche Schulversammlung mit dem Schulleiter als Hauptredner. Während die Schüler früher den aufmunternden Reden im Stehen zuhörten, sitzen sie heute in einer bestimmten Position auf dem Boden.
  • Es gibt japanische Lehrer, die nicht nur das Fachwissen bewerten, sondern auch prüfen, wie gut und wie richtig die Schüler mitschreiben. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Schüler die Informationen während des Vortrags ihres Lehrers wörtlich aufschreiben müssen. Und die Lehrer achten normalerweise nicht auf die Mitschreiber, die nicht mit der Geschwindigkeit mithalten können.

Bonus: Selbst ein Radiergummi kann zu Problemen führen

“In einem Schreibwarengeschäft kaufte ich einen Radiergummi für meine Tochter, aber es war ihr nicht erlaubt, ihn an einer japanischen Schule zu benutzen, weil er weiß ist.”

Was meinst du, welche Regeln aus dem japanischen Bildungssystem sollten auch wir übernehmen?

Bildnachweis der Vorschau cowardlion / Depositphotos.com
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