Keine Überlebenschance: Die ergreifende Geschichte zweier Frühchen verzaubert das Internet
Nach gerade einmal 21 Wochen und 5 Tagen setzten bei der schwangeren Shakina Rajendram die Wehen ein. Die Ärzte sagten ihr damals, dass sie ihr nicht helfen könnten und bereiteten sie auf den Tod ihrer Kinder vor. Ein Jahr später sind die Kleinen jedoch beide am Leben und feiern ihren ersten Geburtstag.
Am 4. März 2022 wurden die kanadischen Geschwister Adiah und Adrial Nadarajah 126 Tage oder 18 Wochen zu früh geboren. Zusammen wogen sie damals nur 750 Gramm. Dabei verloren ihre Eltern sie beinahe. Wären sie auch nur eine einzige Stunde früher auf die Welt gekommen, hätte es für die beiden keine Überlebenschance gegeben.
Eine voll ausgetragene Schwangerschaft ist normalerweise 40 Wochen lang. Diesen beiden Kleinen reichte aber auch die Hälfte. Ihr Mutter berichtete, dass sie viel zu früh in den Wehen lag und plötzlich unter großen Schmerzen litt. Daraufhin wurde sie in ein Krankenhaus gebracht, in dem ihr die Ärzte dann mitteilten, die Chance, dass die Babys überleben würden, “beträgt 0 %”.
Trotz der schrecklichen Prognose zeigten Ultraschallaufnahmen, dass die Zwillinge noch nicht aufgegeben hatten und tatsächlich noch am Leben waren. Sie hatten starke Herzschläge und schienen auch sonst in einem guten Zustand zu sein. Auch ihre Eltern verloren die Hoffnung nicht und baten die Ärzte um Hilfe. Glücklicherweise gab es eine andere Klinik, die darauf ausgelegt war, auch sehr junge Frühgeburten zu behandeln und Rajendram wurde sofort in diese verlegt.
Man mag es kaum glauben, aber solche Frühchen haben im Schnitt eine Überlebenschance von nur 28 %. Wären sie nur eine Woche später auf die Welt gekommen, wären es schon 55 % gewesen. Das jüngste überlebende Frühchen jemals wurde übrigens nach nur 21 Wochen und einem Tag geboren.
Die Ärzte kannten diese Zahlen natürlich auch und sagten Rajendram, sie müsse die Kinder wenigstens noch bis zur 22. Schwangerschaftswoche austragen, da sie ihr ansonst nicht helfen könnten. Da jedoch immer wieder starke Wehen einsetzten, wurde schnell klar, dass sie die Kinder sofort gebären musste.
Direkt nach der Geburt wurden bei den Zwillingen Gehirnblutungen festgestellt. Zudem litten sie an Lungen- und Nierenproblemen, sowie einer Blutvergiftung. Die nächsten 6 Monate verbrachten die Kleinen dann unter ärztlicher Überwachung im Krankenhaus
Rajendram erinnert sich noch daran, dass die Neuigkeiten rund um die 0 % Überlebenschance damals nicht ihre einzige Sorge waren. Einige Monate zuvor hatte sie bereits ihr erstes Kind verloren, als dann jedoch die Zwillinge auf die Welt kamen, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die beiden mit schweren Behinderungen leben müssten.
Heute, trotz all der Umstände rund um ihre Geburt, geht es den Zwillingen gut und sie durften gerade ihren ersten Geburtstag feiern. Ihre Mutter beschreibt Adiah als “fröhliches und lustiges Mädchen”. Sie sagt: “Sie ist ein extrem glückliches und geselliges Baby, das den ganzen Tag lächelt. Sie ist sehr gesprächig und führt schon ’Unterhaltungen’ mit uns und ihren Spielzeugen.”
Adrial ist da eher nachdenklich, aufmerksam, bedacht und intelligent. Er entdeckt gerne neue Dinge und nimmt diese dann ganz genau unter die Lupe. Und genau wie seine Eltern liebt er Musik. Seit seiner ursprünglichen Entlassung musste er noch zweimal zurück ins Krankenhaus, ist nun aber bereits größer als seine Schwester und entwickelt sich gut.
Heute sind die beiden ganz offiziell die jüngsten Frühchen-Zwillinge der Welt. Wir wünschen ihnen alles Gute zum Geburtstag und freuen uns schon auf viele weitere in der Zukunft!
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